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DOI: 10.1055/s-0037-1605877
Beeinflusst die Bildung der Rehabilitanden den Erfolg medizinischer Rehabilitationen? Eine Analyse von DRV-Routinedaten
Publication History
Publication Date:
01 September 2017 (online)
Fragestellung:
Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass Beschäftigte mit niedriger sozioökonomischer Position häufiger und früher krankheitsbedingt in Rente gehen. Möglich ist, dass dies auch an einem vergleichsweise geringeren Therapieerfolg medizinischer Rehabilitationsmaßnahmen bei diesen Personengruppen liegt. Vor diesem Hintergrund untersucht das Projekt den Zusammenhang zwischen sozioökonomischer Position und dem Erfolg medizinischer Rehabilitationsmaßnahmen. Konkret untersucht der Beitrag den Zusammenhang zwischen Bildung und der Arbeitsfähigkeit zum Ende einer medizinischen Rehabilitation.
Methoden:
Der Beitrag verwendet administrative Daten einer Zufallsstichprobe deutscher Rentenversicherter, die zwischen 2006 und 2013 eine medizinische Rehabilitationsleistung erhalten haben (n = 1.229.029): Bildung wird operationalisiert als der höchste erreichte Schulabschluss. Als Indikator für den Rehabilitationserfolg wird die ärztliche Einschätzung der Arbeitsfähigkeit nach Abschluss der Rehabilitationsleistung herangezogen. Neben deskriptiven Analysen werden logistische Regressionsmodelle geschätzt.
Ergebnisse:
Erste Ergebnisse zeigen einen Zusammenhang zwischen Bildung und dem Erfolg medizinischer Rehabilitationen. Je höher der Bildungsstand, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit einer vollständigen Arbeitsfähigkeit nach einer Rehabilitationsmaßnahme. Dieser Befund bleibt auch in multivariaten Regressionsmodellen, unter Kontrolle von soziodemographischen sowie krankheits- und berufsbezogenen Merkmalen konstant.
Schlussfolgerungen:
Die Befunde zeigen Bildungsunterschiede beim Erfolg medizinischer Rehabilitationen. Dies könnte ein Beitrag zur Erklärung von bestehenden ausgeprägten sozialen Unterschieden im Berentungsverhalten sein.