Gesundheitswesen 2017; 79(08/09): 656-804
DOI: 10.1055/s-0037-1605834
Vorträge
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vernetzte Prävention 2.0: Anforderungen und Motivation bei der Online-Vernetzung von Gesundheits-Akteuren

M Salaschek
1   Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Referat 2 – 24 Fortbildung/Qualifizierung/Hochschulkooperation, Köln
,
H Vorpahl
2   Universität Münster, Organisations- und Wirtschaftspsychologie, Münster
,
SM Meeßen
2   Universität Münster, Organisations- und Wirtschaftspsychologie, Münster
,
G Hertel
2   Universität Münster, Organisations- und Wirtschaftspsychologie, Münster
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
01 September 2017 (online)

 

Fragestellung:

Der BMBF-geförderte Forschungsverbund „Gesund Aufwachsen“ (Förderzeitraum 2015 – 2018) beforscht vernetzte kommunale Gesamtansätze, auch Präventionsketten genannt. Das Teilvorhaben CAHPOT untersucht, wie die Online-Vernetzung von Akteuren unterstützt werden kann, konkret durch eine Website von Bundesinitiative Frühe Hilfen, Partnerprozess „Gesundheit für alle“ u.a. Wir untersuchen, welche allgemeinen Rahmenbedingungen die Nutzungsmotivation beeinflussen und bei welchen kritischen Aufgaben die Zielgruppe zukünftig online unterstützt werden kann.

Methoden:

In einer quantitativen Onlinebefragung wurden Nutzende des Portals inforo hinsichtlich ihrer Motivation bei der Nutzung der Website befragt (technologische, organisationale, soziale & individuelle Faktoren, Chin, Evans & Choo, 2015) sowie nach der Nutzungsintensität. In einer zweiten Untersuchung wurden Personen aus der Zielgruppe von inforo in qualitativen Interviews nach kritischen Situationen bei ihrer alltäglichen Arbeit gefragt um weitere Unterstützungsbedarfe zu identifizieren, die in Zukunft online umgesetzt werden können (Critical incident technique nach Flanagan, 1954).

Ergebnisse:

In der Onlinebefragung ergaben inferenzstatistische Analysen, dass die Nutzung des Portals insbesondere mit Aspekten von technologischen und organisationalen Faktoren zusammenhing; bei der rein konsumierenden („passiven“) Nutzung spielte zudem der Spaß an der Nutzung eine wesentliche Rolle über die rein funktionale Unterstützung hinaus. Erste Ergebnisse der qualitativen Interviews benennen u.a. das schnelle Auffinden zuverlässiger Informationen (Wissensdatenbank) und die organisierte Weitergabe von Informationen als wichtig.

Schlussfolgerungen:

Wir nutzen die Studienergebnisse um das bestehende Portal hinsichtlich Nutzerfreundlichkeit und funktionalem Angebot zu verbessern. Wir diskutieren, wie größere Teile der Zielgruppe einen wesentlichen Mehrwert aus der Nutzung der Website ziehen können.