Gesundheitswesen 2017; 79(08/09): 656-804
DOI: 10.1055/s-0037-1605810
Vorträge
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Implementierungsbereitschaft bezüglich webbasierter Interventionen zur Prävention von riskantem studentischem Substanzkonsum an Hochschulen

F Wichmann
1   Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS, Prävention und Evaluation, Bremen
,
M Laging
2   Hochschule Esslingen, Esslingen
,
S Müllmann
1   Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS, Prävention und Evaluation, Bremen
,
M Braun
2   Hochschule Esslingen, Esslingen
,
T Ganz
2   Hochschule Esslingen, Esslingen
,
CR Pischke
1   Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS, Prävention und Evaluation, Bremen
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Publication History

Publication Date:
01 September 2017 (online)

 

Fragestellung:

Niedrigschwellige webbasierte Interventionen zur Prävention riskanten Substanzkonsums scheinen geeignet, um ein breites Spektrum an Studierenden zu erreichen. Bisher ist wenig über effektive Implementierungsstrategien solcher Maßnahmen an Hochschulen bekannt. Ziel des DIOS-Projekts ist es, die Implementierungsbereitschaft an deutschen Hochschulen zu ermitteln, um eine passgenauere Implementierung webbasierter Interventionen abzuleiten.

Methoden:

Es wurden 40 qualitative Interviews mit jeweils vier Schlüsselpersonen an zehn Hochschulen geführt. Zu diesem Zweck wurde das Community Readiness Assessment (CRA, dt: Gemeindebereitschaftserfassung) übersetzt und für den deutschen Hochschulkontext angepasst. Die Interviews umfassten Fragen zu fünf Dimensionen des CRA: 1. Studierendenwissen zu Präventionsangeboten, 2. und 3. Problembewusstsein zum Substanzkonsum und Unterstützung existierender Maßnahmen durch Schlüsselpersonen und Studierende, 4. Studierendenwissen über Risiken des Substanzkonsums und 5. vorhandene Ressourcen an der Hochschule. Die Interviewtranskripte wurden von zwei WissenschaftlerInnen anhand einer vorab definierten Skala bewertet. Für jede Hochschule wurde eine Stufe der Implementierungsbereitschaft von 1 (kein Problembewusstsein) bis 9 (Professionalisierung) bestimmt.

Ergebnisse:

Insgesamt lag die Implementierungsbereitschaft in Bezug auf Maßnahmen zur Prävention von riskantem Substanzkonsum bei Studierenden an deutschen Hochschulen überwiegend im niedrigen Bereich bei Stufe 3 (vages Problembewusstsein). Bei Betrachtung der einzelnen Dimensionen zeigte sich teilweise auch eine höhere Implementierungsbereitschaft bis hin zu Stufe 5 (Vorbereitungsphase).

Schlussfolgerung:

Das CRA eignet sich, um unterschiedliche Bereitschaftsstufen in Bezug auf Implementierung abzubilden und darauf basierend eine hochschulspezifische Implementierungsstrategie für webbasierte Maßnahmen zur Prävention von riskantem Substanzkonsum anzubieten.