Gesundheitswesen 2017; 79(08/09): 656-804
DOI: 10.1055/s-0037-1605804
Vorträge
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Schulärztliche Untersuchung und Elternbefragung im Modellvorhaben „Gesundheitsuntersuchung in Grundschulen“ – GrundGesund

B Babitsch
1   Universität Osnabrück, New Public Health, Osnabrück
,
D Rosenfeldt
1   Universität Osnabrück, New Public Health, Osnabrück
,
I Pöche-Guckelberger
1   Universität Osnabrück, New Public Health, Osnabrück
,
E Maslon
2   Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Kommunikationsmethoden und Neue Medien in der gesundheitlichen Aufklärung, Köln
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
01 September 2017 (online)

 

Fragestellung:

Wie muss eine schulärztliche Untersuchung in Verbindung mit Elternbefragungen zur Erfassung relevanter gesundheitlicher Ressourcen und Risiken von Drittklässler*innen konzipiert sein und wie gelingt deren Umsetzung im Rahmen des Modellvorhabens GrundGesund?

Methode:

Die schulärztliche Untersuchung und die Elternbefragung wurden auf Basis vorhandener Reihenuntersuchungen und repräsentativer Surveys in enger Abstimmung mit Expert*innen entwickelt. Neben einer umfangreichen Elternbefragung wurde eine Untersuchung der Kinder in der Grundschule durch den KJGD durchgeführt. Jedes Kind erhielt eine individuelle Rückmeldung sowie die Schulen einen Schülergesundheitsbericht.

Ergebnisse:

1.303 Schüler*innen nahmen an den schulärztlichen Untersuchungen teil (Response: 60,8%). Nach Einschätzung der Eltern war die subjektive Gesundheit bei 75,8% der Kinder ausgezeichnet/sehr gut. Im Bereich der psychischen Auffälligkeiten waren Verhaltensauffälligkeiten (24,6%) und Probleme mit Gleichaltrigen (22,2%) die häufigsten Probleme bei den Schüler*innen. Bei 11,6% der Kinder wurde in der schulärztlichen Untersuchung eine Sehschwäche festgestellt. Des Weiteren bestanden bei ca. 8% der untersuchten Kinder Auffälligkeiten in der Motorik sowie Haltungs- und Fußanomalien. Die Ergebnisse zeigen zum Teil erhebliche Unterschiede in der Gesundheit bzw. bei den gesundheitlichen Risiken nach Bildungsstatus der Eltern und Migrationshintergrund.

Diskussion:

Die ermittelten Daten lieferten eine Fülle von Anknüpfungspunkten zur Förderung der Gesundheit der Grundschulkinder und der Lebenswelt Grundschule. Auf Basis der Ergebnisse konnten schulspezifische gesundheitsförderliche Aktivitäten entwickelt und durchgeführt werden.