Körperoberflächenmessung mittels lasergestützter 3D-Anthropometrie: Reliabilität, Validität und Verbesserung empirischer Oberflächenformeln

Fragestellung:

Die Körperoberfläche ist als physiologische Größe für viele medizinische Anwendungen relevant. In der Praxis wird die Körperoberfläche über empirische Formeln – häufig basierend auf Größe und Gewicht – ermittelt. Lasergestützte 3D-Anthropometrie ermöglicht es, die Körperoberfläche einfach und effektiv zu messen. In einer bevölkerungsbasierten Studie wurde diese Methode verwendet, um die Validität veröffentlichter und häufig verwendeter empirischer Formeln zu überprüfen.

Methoden:

Im Rahmen der LIFE Adult-Studie wurden ca. 10.000 Erwachsene mittels klassischer und 3D- Anthropometrie vermessen. Die Körperoberfläche wurde bei 1.435 Probanden aus der 3D-Anthropometrie ermittelt. Es wurde die Reliabilität dieser Messung und die Validität von 18 verschiedenen, in der Literatur vorgeschlagenen empirischen Formeln untersucht, wobei die 3D-basierte Oberflächenbestimmung als Goldstandard angenommen wurde. Diese Analysen wurden in Subgruppen hinsichtlich Geschlecht und BMI wiederholt und verglichen. Die empirischen Formeln wurden reparametrisiert sowie Adjustierungen für Geschlecht und BMI untersucht.

Ergebnisse:

Die 3D-Körperoberflächenmessung zeigt eine hervorragende Intra- und Interrater-Reliabilität von 0,998 (Overall Concordance Correlation Coefficient (OCCC) als Maß der Übereinstimmung). Die empirischen Formeln von Fujimoto & Watanabe, Shuter & Aslani und Sendroy & Cecchini lieferten mit OCCCs > 0,949 die besten Übereinstimmungen mit dem Goldstandard, sowohl insgesamt als auch in den einzelnen Subgruppen. Eine Reparametrisierung und eine Adjustierung auf Geschlecht und BMI verbessern die Ergebnisse nur leicht.

Schlussfolgerungen:

Für Erwachsene ist die Messung der Körperoberfläche mittels 3D-Anthropometrie reliabel möglich. Einige vorgeschlagene empirische Formeln liefern aber bereits sehr gute Ergebnisse, so dass nur wenig Verbesserungspotential besteht. Stark über- oder untergewichtige Personen wurden in dieser Studie nicht analysiert.