RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0037-1605782
Assoziation zwischen Diabetes mellitus Typ 2 und Lungenfunktion: Ergebnisse aus den KORA-Studien FF4 und Age
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
01. September 2017 (online)
Hintergrund:
Bei Patienten mit Diabetes mellitus (DM) wurde eine Reduktion spirometrischer Parameter berichtet. Zu möglichen Zusammenhängen mit der pulmonalen Gasaustauschkapazität liegen bislang nur wenige epidemiologische Daten vor. In der vorliegenden Querschnittsstudie wird die Assoziation zwischen DM Typ 2 sowie Prädiabetes und Lungenfunktionsmessgrößen untersucht.
Methoden:
Bei 1628 Teilnehmern der populationsbasierten Studien KORA FF4 und Age (Altersbereich 48 – 93 Jahre) wurden Einsekundenkapazität (FEV1), forcierte Vitalkapazität (FVC) und Tiffeneau-Index (FEV1/FVC) sowie pulmonaler Gasaustausch (TLCO) und alveoläres Volumen (VA) ermittelt. Informationen zum Vorliegen von DM, aktueller Medikation sowie Rauchverhalten wurden mittels standardisierter Interviews/Fragebögen erhoben. Für Teilnehmer der FF4-Studie wurde zusätzlich ein oraler Glukosetoleranztest zur Erfassung eines Prädiabetes durchgeführt. Zusammenhänge zwischen Lungenfunktionsmessgrößen und DM/Prädiabetes wurden anhand linearer Regressionsmodelle unter Berücksichtigung von Alter, Geschlecht, Größe, Gewicht, Rauchverhalten und Lungenerkrankungen untersucht.
Ergebnisse:
Teilnehmer mit DM und Prädiabetes zeigten im Vergleich zu Teilnehmern mit normaler Glukosetoleranz eine Reduktion von FEV1 (-0,12L bzw. -0,09L) und FVC (-0,16L bzw. -0,14L; jeweils p < 0,05), während FEV1/FVC nicht beeinflusst war. Die TLCO war bei DM vermindert (-0,21mmol/min/kPa; p < 0,05), nach Adjustierung für die individuelle Lungengröße (VA) nur bei den 60 – 75-Jährigen signifikant reduziert (-0,36mmol/min/kPa; p < 0,05).
Zusammenfassung:
Bei Erwachsenen im mittleren bis hohen Alter waren DM und Prädiabetes mit einem um durchschnittlich 4% verringerten Lungenvolumina sowie einem um 5% verringerten Gasaustausch assoziiert, nicht hingegen mit Atemwegsveränderungen. Diese Ergebnisse deuten auf diskrete Veränderungen in der Lungenperipherie hin, möglicherweise partiell bedingt durch mikrovaskuläre Schädigung im pulmonalen Kapillarbett.