Gesundheitswesen 2017; 79(08/09): 656-804
DOI: 10.1055/s-0037-1605714
Vorträge
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Untersuchung zu Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität der mobilen geriatrischen Rehabilitation in stationären Pflegeeinrichungen

H Janßen
1   Hochschule Bremen – University of Applied Sciences, Institut für Gesundheits- und Pflegeökonomie IGP, Bremen
,
L Köhler
1   Hochschule Bremen – University of Applied Sciences, Institut für Gesundheits- und Pflegeökonomie IGP, Bremen
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Publication History

Publication Date:
01 September 2017 (online)

 

Fragestellung:

Die mobile geriatrische Rehabilitation ist relativ neu und wenig erforscht. Welche Aussagen können derzeit zu Strukur, Prozess und Ergebniss dieser Versorgungsform getätigt werden?

Methoden:

Im Rahmen eines vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Projektes wird eine Analyse über den Verlauf mobiler Reha im Halbjahreszeitraum vorgenommen. Die Untersuchung ist als multizentrische Studie über fünf Standorte angelegt. Zu vier Messzeitpunkten werden Daten über einen Fragebogen gewonnen. Erhoben werden mit Alter, Geschlecht, Pflege- und Versichertenstatus soziodemographische Merkmale sowie Diagnosegruppen und der kognitive Status. Die Messvariablen sind: Barthel Index, Transferleistung, Bewegungsradius, Teilhabeziele (mit Zielerreichung) und Lebensqualität (mit Zufriedenheit). Die Studie weist ein Kontrollgruppendesign aus. Geplant werden 100 Rehabilitanden 40 Personen ohne Rehabilitation aber mit Bedarf (Kontrollgruppe) gegenübergestellt. Neben den Outcomes der Intervention zu vier Messzeitpunkten (sechs Monate) werden Daten zu Struktur und Prozess der Intervention erhoben: Art, Umfang, Dauer und Kosten der Rehabilitationsmassnahme.

Ergebnisse:

Die Maßnahme mobiler Rehabilitation verbessert den Grad der Selbstversorgung. Es kann von einer generellen Wirksamkeit ausgegangen werden (vgl. u.a. Lübke 2016). Der Barthel-Index weist in den bisherigen Studien mit Ende der Maßnahme eine Verbesserung von über zehn Punkten aus. Ein Standort aus der multizentrischen Studie weist eine Verbesserung über den Selbstständigkeitsindex FIM mit über zehn Punkten aus, zudem verbessert sich der kognitive Status leicht (vgl. MDK Rheinland-Pfalz 2016). Ein weiterer Standort zeigt als erste Teilauswertung eine Verbesserung des Barthel-Index in der Interventionsgruppe von knapp 14 Punkten im Halbjahresverlauf, wo hingegen die Vergleichsgruppe sich um 4 Punkte verändert.

Schlussfolgerung:

Die Effektivität und Nachhaltigkeit der Versorgung sind differenziert zu erörtern.