Gesundheitswesen 2017; 79(08/09): 656-804
DOI: 10.1055/s-0037-1605643
Vorträge
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Menschen mit Migrationshintergrund in der Gesundheitsberichterstattung: Stand und Analysepotenziale repräsentativer Surveydaten

S Bartig
1   Robert Koch-Institut, 2, Berlin
,
C Santos-Hövener
1   Robert Koch-Institut, 2, Berlin
,
A Rommel
1   Robert Koch-Institut, 2, Berlin
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Publication History

Publication Date:
01 September 2017 (online)

 

Einleitung:

Der Gesundheitsberichterstattung zu Menschen mit Migrationshintergrund liegen zwei wesentliche Herausforderungen bezüglich der Datenverfügbarkeit zugrunde: Neben der Unterrepräsentation in vorhandenen (Gesundheits-)Surveys werden migrationsbezogene Determinanten zudem oftmals nur unzureichend erhoben. Der Beitrag verfolgt aus diesem Grund drei Fragestellungen: Welche Kernindikatoren sollte eine Gesundheitsberichterstattung zu Menschen mit Migrationshintergrund beinhalten? Welche repräsentativen Surveydaten sind zur Abbildung der Indikatoren nutzbar? Worin liegen weiterführende Analysepotenziale der entsprechenden Datenquellen im Bereich Migration und Gesundheit?

Methodik:

Auf der Grundlage von Dokumentenanalysen wird zunächst ein „idealtypisches“ Indikatorensystem erstellt, das neben gängigen Gesundheitsindikatoren auch migrationsspezifische Items enthält. Anschließend wird geprüft, welche vorhandenen Surveys adäquate Datenquellen zur Abbildung der einzelnen Indikatoren nach dem Migrationshintergrund darstellen. Neben einer Bewertung der Datenqualität anhand ausgewählter Kriterien erfolgt zudem eine Einschätzung der weiterführenden Analysepotenziale.

Ergebnisse:

Der Schwerpunkt der Ergebnispräsentation liegt auf der Darstellung des Kernindikatorensystems für die Gesundheitsberichterstattung zu Menschen mit Migrationshintergrund, insbesondere der verhaltensbezogenen Gesundheitsdeterminanten, anhand ausgewählter repräsentativer Surveydaten. Darüber hinaus sollen die aus der Gegenüberstellung resultierenden Datenlücken identifiziert und die bisher ungenutzten Potenziale repräsentativer Umfragedaten aufgezeigt werden.

Schlussfolgerung:

Die Ausführungen sollen nicht nur dazu beitragen, dass Potenzial vorliegender repräsentativer Surveydaten für Fragestellungen im Bereich Migration und Gesundheit zu konkretisieren, sondern auch zur Ableitung weiterer Forschungsfragen anregen.