Zentralbl Chir 2017; 142(S 01): S67-S112
DOI: 10.1055/s-0037-1605508
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Leiomyom des Ösophagus – eine seltene Tumorentität in der Thoraxchirurgie

S von Weihe
1   Abteilung für Thoraxchirurgie, Lungenclinic Großhansdorf
,
MH Shuaib
1   Abteilung für Thoraxchirurgie, Lungenclinic Großhansdorf
,
U Hinterseher
1   Abteilung für Thoraxchirurgie, Lungenclinic Großhansdorf
,
C Kugler
1   Abteilung für Thoraxchirurgie, Lungenclinic Großhansdorf
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Publication History

Publication Date:
04 October 2017 (online)

 

Leimyome des Ösophagus sind eine Rarität im thoraxchirurgischen Alltag, denn meistens erfolgt Diagnostik und Therapie bei den Kollegen der Gastroenterologie und Viszeralchirurgie. Leiomyome stellen 70 – 80% der benignen Ösophagus-Tumore dar, wobei ihr Gesamtanteil an den Neoplasien dieses Organs nur zwischen 1 – 10% liegt.

Am Beispiel des Krankheitsverlaufs bei einer 65-jährigen Patientin soll Diagnostik und Therapie dieser Entität nachfolgend dargestellt werden.

Aufgrund progredienter Dysphagie erfolgte eine erweiterte Diagnostik bei bekannter Raumforderung infracarinär mit Verkalkungen (ED 2008). Sowohl bildmorphologisch (interventionell und radiologisch) als auch zytologisch blieb die Diagnose der 7 × 3 cm großen Befundes jedoch unklar. Nikotin- und Malignom-Anamnese waren negativ. Letztlich wurde bei progredienter Symptomatik und zum Ausschluss einer weitere Therapie-erfordernder Erkrankung die Indikation zur diagnostischen und ggf. kurativen OP gestellt.

Der Eingriff erfolgte in offener Technik. Intraoperativ präsentierte sich der Befund als gut abgrenzbare solide Raumforderung in der Ösophaguswand ohne Beteilung des Bronchialbaumes oder der Lymphknoten. Nach Längsspaltung der Muskulatur und ohne Mukosa-Affektion konnte der Befund in toto reseziert werden. Bei guter Rekonstruktionsmöglichkeit der ösophagealen Wand mittels Einzelknopfnähten war keine Organteil-Resektion erforderlcih. Der weitere Verlauf war unspektakulär. Der histologische Befund bestätigte mit einem Leiomyom den intraoperativen Verdacht einer benignen Tumors.

Schlussfolgerung:

Trotz der eher seltenen Konfrontation des Thoraxchirurgen mit dieser Tumor-Entität kann die Operation sicher und unproblematisch durch ihn durchgeführt werden. Viszeralchirurgische Erfahrungen sind dabei von Vorteil, jedoch nicht zwingend erforderlich. Insbesondere bei kleineren Befunden ist ein minimalinvasiver Approach gut möglich.