Zentralbl Chir 2017; 142(S 01): S67-S112
DOI: 10.1055/s-0037-1605434
Vorträge
Sitzung: Forschungspreissitzung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Verbesserung der therapeutischen Effektivität tumorspezifischer T-Zellen durch Depletion CD25+ T-Zellen vor Lymphodepletion, Rekonstitution und aktiv-spezifischer Vakzinierung (LRAST) in einem murinen Melanom-Modell

JR Kovács
1   Klinik für Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Klinikum der Universität München
,
P Rose
1   Klinik für Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Klinikum der Universität München
,
NK van den Engel
1   Klinik für Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Klinikum der Universität München
,
L Boon
2   Bioceros
,
RA Hatz
3   Abteilung für Thoraxchirurgie, Klinikum der Universität München
,
H Winter
3   Abteilung für Thoraxchirurgie, Klinikum der Universität München
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
04 October 2017 (online)

 

Hintergrund:

Der therapeutische Effekt einer aktiv-spezifischen Tumorzellvakzinierung nach Lymphodepletion und anschließender autologer Rekonstitution des Immunsystems durch Milzzelltransfer (LRAST) konnte in murinen Tumormodellen erfolgreich gezeigt werden. Als Folge der Aktivierung Tumor-spezifischer T-Zellen werden auch regulatorische T-Zellen (Treg) induziert, welche einem therapeutischen Effekt der Tumor-spezifischen T-Zellen entgegenwirken. Ziel der Untersuchung war es zu prüfen ob durch den Einsatz eines anti-CD25-Antikörpers die therapeutische Aktivität von LRAST durch Unterdrückung von Treg im Rahmen der Induktion Tumor-spezifischer T-Zellen verbessert werden kann.

Material und Methode:

Weiblichen C57BL/6 Mäusen wurden einmalig 5 × 104 vitale D5 Melanom-Zellen subkutan injiziert. 3 Tage später wurde eine Lymphopenie mit 200 mg/kg Cyclophosphamid, (i.p) induziert. Am 4. Tag erfolgte die T-Zell Rekonstitution (2 × 107Splenozyten, i.v.) und anschließende s.c. Vakzinierung mit 1 × 107 bestrahlten mGM-CSF-produzierenden D5 Zellen. Der anti-CD25-Antikörper oder eine Isotyp-Kontrolle wurden vor Behandlung in Spender und Empfänger i.p. injiziert (PC61, 250 µg). Durchflusszytometrisch wurden Treg als CD45+CD4+CD25+Foxp3+ klassifiziert. Aufgrund der Expression unterschiedlicher Leukozytenmarker der Spender T-Zellen (CD45.1) und der Empfänger T-Zellen (CD45.2) konnte die Herkunft der Treg durchflusszytometrisch analysiert werden. Das Tumor-Wachstum wurde alle 2 – 3 Tage dokumentiert. Die Induktion von Tumor-spezifischen T-Zellen wurde in vitro durch IFNγ Zytokin-Assays evaluiert.

Ergebnis:

Im Vergleich zur Kontrollgruppe konnten bei 3 von 5 Mäusen (60%) nach Treg-Depletion der Spender vor Rekonstitution ein besseres Überleben beobachtet werden. Die beste Tumor-spezifische INFγ-Produktion zeigten mit CD25-depletierte aber mit naiven Splenozyten rekonstituierte Tiere.

Schlussfolgerung:

Durch LRAST und CD25-Depletion kann das Überleben verbessert werden, eine komplette Unterdrückung von Tumor-Wachstum ist jedoch nicht möglich. Eine Ursache könnte die Expression von CD25 auf aktivierten T-Zellen sein, die evtl. auch depletiert wurden.