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DOI: 10.1055/s-0037-1605431
Intraoperative Charakterisierung von zirkulierenden Tumorzellen aus dem lokalen Tumorkompartiment beim pulmonal metastasierten kolorektalen Karzinom
Publication History
Publication Date:
04 October 2017 (online)
Hintergrund:
Die pulmonale Metastasektomie führt beim kolorektalen Karzinom in ausgewählten Patienten zu einer Verbesserung des Gesamtüberlebens. Bisher fehlen jedoch exakte Kriterien zur Identifizierung geeigneter Patientenkollektive. Das Ziel dieser Studie war es zirkulierende Tumorzellen (CTC) im Rahmen einer pulmonalen Metastasektomie aus dem unmittelbaren Tumorabfluss zu charakterisieren und eine mögliche prognostische Bedeutung zu evaluieren.
Material und Methoden:
Es erfolgte die intraoperative Blutentnahme aus der Pulmonalvene und gleichzeitig peripher sowie an Tag 7 nach Operation. Die gewonnenen Proben wurden mithilfe einer Filterpumpe (Legato 110 CMT, KDScientific Inc, MA, USA) und einem speziellen Filter (Creatv MicroTech Inc., MD, USA) filtriert. Anschließend erfolgte die immunhistochemische Färbung (Panzytokeratin, DAPI und CD 45) und die Färbung nach Giemsa sowie lichtmikroskopische Beurteilung anhand zytologischer Malignitätskriterien durch einen erfahrenen Pathologen.
Ergebnisse:
Insgesamt konnten in 9 von 17 Patienten (53%) Tumorzellen im Blut nachgewiesen werden. In den aus der Pulmonalvene entnommenen Proben konnten hierbei in 6 von 17 (35%) und in den peripheren Proben in 3 von 17 (18%) CTC nachgewiesen werden. Es wurde eine deutliche höhere Anzahl zirkulierender maligner Zellen im Bereich des Tumorabflusses im Vergleich zum intraoperativ systemisch entnommenen Blut nachgewiesen (total 41, range 0 – 15 vs. total 6, range 0 – 5, p = 0,12). Es besteht eine eindeutige Vergesellschaftung der Präsenz von Lymphknotenmetastasen und dem Nachweis von CTC aus dem lokalen Tumorkompartiment (Fisher's Exact Test, p = 0,006).
Schlussfolgerung:
Intraoperativ aus dem lokalen Tumorkompartiment können deutlich mehr zirkulierende Tumorzellen isoliert werden und der Nachweis geht mit dem Vorhandensein von Lymphknotenmetastasen einher, welche einen gute etablierten negativen prognostischen Faktor darstellt. Die weitere molekularpathologische Charakterisierung dieser Zellen könnte bei der Identifikation von geeigneten Patientenkollektiven zur pulmonalen Metastasektomie helfen.