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DOI: 10.1055/s-0037-1605430
Vergleich der Ausbreitungsmuster von Lungenmetastasen in der CT-Bildgebung mit der Histologie
Publication History
Publication Date:
04 October 2017 (online)
Hintergrund:
Für die parenchymsparende Resektion von Lungenmetastasen fehlen detaillierte Konzepte zur Größe des Sicherheitsabstandes. Aggressive Ausbreitungsmuster an der Grenze zwischen Metastase und Lungengewebe sind bedeutsam für das Risiko lokaler Tumorrezidive. Wir vermuten, dass aggressive Wachstumsmuster morphologisch bereits im CT des Thorax erkennbar sind. In dieser Studie wurden prospektiv die Radiomorphologie mit mikroskopischen Befunden resezierte Lungenmetastasen verglichen.
Material und Methode:
Resezierte Lungenmetastasen wurden systematisch nach ihrem histologischen Erscheinungsbild am Übergang von Tumor zu gesundem Lungengewebe kategorisiert. Alle Metastasen wurden hierfür am Ende der Operation mit Formalinlösung aufgespritzt um diese Übergangszone exakt beurteilen zu können. Die gleiche Metastase wurde am präoperativen CT des Thorax ebenfalls systematisch hinsichtlich seiner Oberfläche, Form und Lage erfasst. Die Auswertung erfolgt mittels deskritiver Statistik und Kreuztabellen um wechselseitige Korrelationen herauszustellen.
Ergebnis:
Von 51 Patienten wurden 150 Metastase ausgewertet. Im CT des Thorax waren 56 Metastasen glatt begrenzt, 16 leicht unscharf, 30 irregulär und 48 wolkig begrenzt. Mikroskopisch hatten 50 Metastasen eine glatte Oberfläche, 58 waren leicht unscharf und 42 irregulär begrenzt. Eine Übereinstimmung von radiomorphologischem und mikroskopischem Erscheinungsbild fand sich bei glatten Metastasen in 73% (p < 0,05), leicht unscharfen in 69% und irregulären in 53%. Mikroskopisch unscharfe Tumorbegrenzung wurde durch interstitielles Wachstum, Satellitenherde, spread through air spaces, lymphangische oder hämangischer Ausbreitung verursacht. Auch die einzelnen Wachstumsmuster korrelierten mit „nicht-glatter“ Form im CT.
Schlussfolgerung:
Aggressive Tumorausbreitung in das umgebende Lungengewebe kann im CT-Bild bereits erkannt werden. Es scheint daher möglich, bereits am CT-Bild die Sicherheitsabstände für die Metastasenresektion zu planen um dem Anspruch: Verhinderung lokaler Rezidive bei maximalem Erhalt von Lungenfunktion gerecht zu werden.