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DOI: 10.1055/s-0037-1605290
Therapieprinzipien von Notfallpatienten mit benigen ösophagealen Perforationen
Publication History
Publication Date:
02 August 2017 (online)
Hintergrund:
Benigne Ösophagusperforationen (BEP = benigne esophageal perforations) lassen sich unterteilen in iatrogene und traumatische Perforationen. BEP weisen eine Mortalität von 13 – 20% auf. Eine einheitliche Empfehlung zum therapeutischen Management von BEP bzw. ein Risiko-Score existiert aktuell nicht.
Methode:
Es erfolgte eine retrospektive Analyse aller Patienten mit benignen Ösophagusperforationen des Universitätsklinikums Tübingen im Zeitraum 2007 bis einschließlich 2016. Es wurden demographische, krankheitsbezogene und Therapie-relevante Daten ausgewertet.
Ergebnisse:
48 Patienten (Alter im Mittel 66,35 Jahre, m:w = 27:21) mit BEP (iatrogen n = 30) wurden analysiert. Die Notfallvorstellung erfolgte im Mittel nach ≤24h Stunden. Eine endoskopische Primärtherapie konnte im Rahmen der Erstdiagnose bzw. innerhalb der ersten 24h bei 39 Patienten erfolgen (28x Stent, 7x Schlürf-Drainage, 2x Endo-VAC-Therapie, 2x Clip). Die Krankenhaus-Liegedauer betrug im Mittel 30 Tage. Die Mortalitätsrate betrug 6,25%. Eine Assoziation von Lokalisation und Alter der BEP und dem ASA-Score konnte nachgewiesen werden.
Schlussfolgerung:
Die BEP ist in der rezenten Literatur mit einer hohen Morbiditäts- und Mortalitätsrate assoziiert. Eine Risiko-adaptierte endoskopische Primär-Therapie sollte bei Patienten mit BEP angewendet werden. Wir konnten zeigen, dass Patienten mit einer primären endoskopischen Versorgung sicher versorgt wurden. Eine einfache Risikostratifizierung durch den ASA-Score, das Alter und die Lokalistaion der BEP kann erhoben werden.