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DOI: 10.1055/s-0037-1605268
Charakterisierung von Morbus Crohn-bedingten Stenosen mittels digitalholographischer Mikroskopie
Publication History
Publication Date:
02 August 2017 (online)
Einleitung:
Intestinale Strikturen sind eine häufige Komplikation des Morbus Crohn (MC) und eine Differenzierung von prädominant inflammatorischen von fibrotischen Stenosen ist für die Therapiestrategie essenziell. Die digitalholografische Mikroskopie (DHM) ermöglicht färbungsfreie quantitative Phasenkontrastbildgebung und die Bestimmung des Brechungsindex RI, der direkt mit der Gewebsdichte korreliert.
Ziel:
Ziel dieser Studie war es, die DHM für die Charakterisierung von MC-bedingten Stenosen zu evaluieren.
Methodik:
14 Vollwandresektate aus OP-Präparaten von 7 Patienten mit Crohn-Stenosen wurden untersucht. Aus stenotischen Arealen und nicht-stenotischen Randbereichen der Resektate wurden Kryoschnitte anfertigt und mittels HE-Färbung sowie DHM analysiert. Um die Gewebsdichte zu quantifizieren, wurden RIs jeweils für Epithel (e), Submukosa (sm) und Muscularis (mp) erfasst. Pro Wandabschnitt wurden bis zu 10 Phasenkontrastbilder erstellt und jeweils 10 „region of interests“ identifiziert, in denen RI-Messungen durchgeführt wurden.
Ergebnis:
Aktivitäts- und Entzündungsparameter dokumentieren eine mittelgradige Crohn-Aktivität (CDAI 162 ± 103, Leukozyten 10,5 ± 3,5 × 109/l, CRP 3,8 ± 4,4 mg/dl). Die histopathologische Evaluation bestätigte fibrotische Veränderungen in stenotischen und keine fibrotischen Änderungen in nicht-stenotischen Darmanteilen. Mittels DHM wurden 166 digitale Hologramme von 14 chirurgischen Resektaten erstellt und 1660 Messungen zur Bestimmung des RI durchgeführt. Anhand der durchschnittlichen RIs konnte eine sichere Differenzierung der Darmwandschichten erfolgen. Zudem unterschied sich der durchschnittliche RI der Muscularis zwischen stenotischen und nicht-stenotischen Darmanteilen signifikant (1,355 vs. 1,357 p < 0,001). Keine signifikanten Änderungen des RIs zeigten sich zwischen stenotischen und nicht-stenotischen Epithel-/Submukosa-Arealen (e: 1,357 vs. 1,357 p = 0,688; sm: 1,363 vs. 1,363 p = 0,886).
Schlussfolgerung:
Die DHM kann verlässlich Dichteänderungen innerhalb der Darmwand erfassen, wodurch die DHM fibrotische von nicht-fibrotischen Arealen in Crohn-Stenosen unterscheiden kann. Zukünftig könnte die DHM somit zur automatisierten Evaluation und Quantifizierung von intestinaler Fibrose in histologischen Präparaten von Patienten mit MC beitragen.