Z Gastroenterol 2017; 55(08): e57-e299
DOI: 10.1055/s-0037-1605267
Kurzvorträge
Ultraschall und andere schnittbildgebende Verfahren
Spezieller gastroenterologischer Ultraschall – Kolon, Leber und mehr: Freitag, 15 September 2017, 16:25 – 17:37, Rotterdam/Forschungsforum 2
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Quantifizierende Kontrastmittelsonografie der Darmwand deutet bereits in Woche 2 Therapieansprechen von Vedolizumab bei Patienten mit Morbus Crohn an

RS Görtz
1   Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Deutschland
,
D Klett
1   Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Deutschland
,
D Wildner
1   Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Deutschland
,
R Atreya
1   Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Deutschland
,
MF Neurath
1   Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Deutschland
,
D Strobel
1   Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
02 August 2017 (online)

 

Hintergrund:

Um die Behandlung von Patienten mit M. Crohn (MC) zu verbessern, werden objektive Parameter der Entzündungsaktivität in der Ultraschalluntersuchung benötigt, um neuere Therapiemöglichkeiten wie Vedolizumab, einem selektiv gegen α4β7 Integrin gerichteten Antikörper, bestmöglich zu nutzen. In unserer Studie untersuchten wir Veränderungen der muralen Vaskularisation mithilfe von dynamischem kontrastverstärktem Ultraschall (DCEUS) anhand des klinischen Ansprechens unter Vedolizumab.

Methoden:

Bei acht Patienten mit MC unter Vedolizumab-Therapie wurden zu den Zeitpunkten 0, 2 und 14 Wochen nach Therapieinduktion (TW) eine B-Bild Sonografie mit Wanddicke und Farbdoppler (0, +, ++, +++), sowie DCEUS durchgeführt. Als Outcome wurde eine Verbesserung bzw. Verschlechterung des klinischen Aktivitätsscores HBI (Harvey-Bradshaw-Index) im Vergleich TW0 zu TW14 festgelegt.

Die Perfusionsanalyse erfolgte mithilfe der Software VueBox® (Bracco, Schweiz), welche die Kontrastintensität in einem ausgewählten Gebiet analysiert, diese an eine standardisierte Zeit-Intensitätskurve anpasst und so verschiedene Perfusionsparameter, wie Peak enhancement (PE) und Rise Time (RT), ableitet.

Ergebnisse:

Während des Untersuchungszeitraumes zeigte sich bei 3/8 Patienten eine klinische Verbesserung (HBI-Score Δ≤ -1), mittlerer Abfall von 14,3 auf 4,3 Punkten (Gruppe 1) von TW0 zu TW14. Bei 5/8 Patienten zeigte sich keine Verbesserung, mittlerer HBI von 9,6 auf 10,4 Punkte (Gruppe 2). Im DCEUS stieg in der Non-Responder (Gruppe 2) der Amplituden-basierte Parameter PE an, wohingegen das PE in Gruppe 1 bereits in TW2 bei 2/3 Patienten deutlich abfiel (p = 0,237). Zu TW14 fiel die PE bei allen 3 Patienten weiter ab (p = 0,093 Vergleich TW0 mit TW14). Der Zeit-basierte Parameter Rise Time (RT) zeigte in beiden Gruppen von TW0 zu TW14 keine Veränderungen an. Die Farbdoppler-Vaskularisation zeigte erst in TW14 einen Abfall bei Vedolizumab-Respondern.

Schlussfolgerung:

Im DCEUS konnte bereits in TW2 ein deutlicher Abfall des PE bei Vedolizumab-Respondern aufgezeigt werden. Größere Patientenzahlen sollten untersucht werden.