Z Gastroenterol 2017; 55(08): e57-e299
DOI: 10.1055/s-0037-1605250
Kurzvorträge
Endoskopie/Minimal invasive Chirurgie
Sicherheit, Prävention und Komfort in der Endoskopie – Sedierung und andere Konstellationen: Freitag, 15 September 2017, 11:40 – 13:08, Rotterdam/Forschungsforum 2
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Akute sedierungs-assoziierte Komplikationen in der gastrointestinalen Endoskopie: ProSed2-Studie – ein Update. Ergebnisse des prospektiven, multizentrischen Sedierungsregister der Arbeitsgemeinschaft Leitender Gastroenterologen im Krankenhaus (ALGK e.V.)

, ALGK-study-group ProSed
A Behrens
1   Ev. Elisabeth Klinik, Abteilung für Innere Medizin und Gastroenterologie, Berlin, Deutschland
,
C Ell
2   Sana Klinikum Offenbach, Medizinische Klinik II/IV, Offenbach, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
02 August 2017 (online)

 

Einleitung:

Die Sedierung in der gastrointestinalen Endoskopie ist ein etablierter Standard. Sie ist mit einem zusätzlichen, wenn auch einem geringen Risiko verknüpft. Ziele Ziel der Studie war die Erfassung der Inzidenz und Art von sedierungs-assoziierten Komplikationen in einem multizentrischen, prospektiven Design in deutschen endoskopisch aktiven Kliniken zu erfassen. Risikofaktoren für das Auftreten sedierungs-assoziierter Komplikationen sollten identifiziert werden.

Methodik:

Im Zeitraum von Dezember 2011 bis August 2015 erfolgte eine prospektive elektronische Dokumentation aller konsekutiv durchgeführten Endoskopien an 40 Studienzentren bundesweit. Das Sedierungsregime wurde durch das jeweilige Studienzentrum festgelegt.

Ergebnis:

Nach Auswertung von 29 Studienzentren (11 derzeit mit ausstehendem Datentransfer) wurden 500.145 Endoskopien dokumentiert; 9,7% (48.408) der Endoskopien wurden ohne Sedierung durchgeführt und gingen nicht in die Analyse ein. Notfalleingriffe wurden in 5,3% durchgeführt, therapeutische Maßnahmen in 21,8%. Bei den Untersuchungen handelte es sich in der überwiegenden Anzahl um ÖGD (52,4%, 237.110) und Koloskopien (31,6%, 142.742). Über drei Viertel der Patienten waren der ASA Klasse 1 und 2 zuzuordnen. Minorkomplikationen traten in 0,3% der Patienten auf. 44 Patienten erlitten eine Majorkomplikation (0,01%). Als Risikofaktoren wurden in der multivariaten Analyse folgende Faktoren identifiziert: Zugehörigkeit des Patienten zur ASA Klasse > 2, Notfallendoskopie, elektive therapeutische Eingriffe, eine verlängerte Untersuchungsdauer, die Art der Endoskopie (ÖGD, ERCP, Enteroskopie).

Schlussfolgerung:

Die vorliegende multizentrische Studie zeigt, dass sedierungs-assoziierte Komplikationen selten auftreten, schwere Komplikationen sehr selten. Identifizierte Risikofaktoren für das Auftreten sedierungs-assoziierten Komplikationen können helfen, Komplikationen in Zukunft zu reduzieren.