Z Gastroenterol 2017; 55(08): e57-e299
DOI: 10.1055/s-0037-1605248
Kurzvorträge
Endoskopie/Minimal invasive Chirurgie
Minimalinvasive Chirurgie: Freitag, 15 September 2017, 13:15 – 14:35, Rotterdam/Forschungsforum 2
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Evaluation des Einflusses eines Peilstrahls auf die Sicherheit und Effizienz beim Einführen eines Instruments im standardisierten Phantomaufbau

C Land
1   Universitätsklinik für Allgemeine, Viszeral und Transplantationschirurgie, Chirurgische Technologie und Training, Tübingen, Deutschland
,
C Falch
1   Universitätsklinik für Allgemeine, Viszeral und Transplantationschirurgie, Chirurgische Technologie und Training, Tübingen, Deutschland
,
S Halder
2   TWT GmbH Science & Innovation, Stuttgart, Deutschland
,
J Reichold
2   TWT GmbH Science & Innovation, Stuttgart, Deutschland
,
A Kirschniak
1   Universitätsklinik für Allgemeine, Viszeral und Transplantationschirurgie, Chirurgische Technologie und Training, Tübingen, Deutschland
,
W Kunert
1   Universitätsklinik für Allgemeine, Viszeral und Transplantationschirurgie, Chirurgische Technologie und Training, Tübingen, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
02 August 2017 (online)

 

Einleitung:

Blindes Einführen laparoskopischer Instrumente in das Abdomen ist gefährlich, besonders wenn sie spitz oder heiß sind. Durch entsprechende Positionssensorik an den Instrumenten und der Optik, kann die Einführrichtung in das laparoskopische Bild eingeblendet und der ungewollte Kontakt mit Gewebe vermieden werden.

Ziel:

Um den Nutzen einer solchen Einführhilfe zu quantifizieren, wurde die Funktionalität mit einem mechanischen (Peilstrahl) und einem optischen Hilfsmittel (Laserpointer) simuliert.

Methodik:

60 laparoskopisch unerfahrene Probanden nahmen an einer kontrollierten prospektiven randomisierten Vergleichsstudie am optischen Laparoskopie-Phantom mit fixiertem Laparoskop und festen Zielpunkten teil. Die Aufgabe war es, mit der rechten Hand eine laparoskopische Fasszange durch einen nicht ausgerichteten Trokar in das Phantom einzuführen und in vorgegebener Reihenfolge 9 Zielpunkte anzusteuern. Dabei sollte jegliche andere Berührung im Phantom vermieden werden. Das Erreichen der intraabdominalen Zielpunkte wurde elektrisch gemessen und mit einem akustischen Signal quittiert. Jeder Proband absolvierte die Einführübung unter drei Bedingungen: ohne Einführhilfe, mit Peilstrahl (PS) und mit Laserpointer (LP). Um einen Reihenfolgeeffekt zu vermeiden, arbeiteten je 10 Probanden randomisiert in einer der 6 möglichen Abfolgen. Zur Minimierung der Lernkurve, wurden am Übungsphantom 18 Probeeinführungen durchlaufen. Gewertet wurden die folgenden 27 Einführvorgänge am optischen Testphantom. Gemessen wurde die Dauer alle Ziele anzusteuern, sowie die Anzahl der Fehlberührungen.

Ergebnis:

Sowohl PS- als auch LP-unterstütztes Einführen war signifikant schneller als Einführen ohne Hilfe (p < 0,001) und zeigte signifikant weniger Fehler (p < 0,01). Beim Vergleich LP gegen PS ergab sich weder bei der Zeit noch bei den Fehlerzahlen ein signifikanter Unterschied (p > 0,05).

Schlussfolgerung:

Eine optische oder mechanische Hilfe zum Einführen laparoskopischer Instrumente wäre sinnvoll, ist aber technisch im klinischen Einsatz derzeit nur bei roboterassistierten Eingriffen möglich.