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DOI: 10.1055/s-0037-1605219
Detektionsraten serratierter Polypen in Vorsorgekoloskopien
Publication History
Publication Date:
02 August 2017 (online)
Einleitung:
Bis zu einem Drittel aller kolorektaler Karzinome (KRK) werden auf serratierte Polypen (SP) als Vorläuferläsion zurückgeführt. SP werden anhand der WHO-Klassifikation von 2010 in hyperplastische Polypen (HP), sessile serratierte Adenome (SSA) mit oder ohne Dysplasien und traditionelle serratierte Polypen (TSA) unterteilt.
Ziele:
Ziel der Studie ist die Erfassung von Detektionsraten von SP, SSA und TSA in Vorsorgekoloskopien in Deutschland.
Methodik:
Wir werteten konsekutive Vorsorgekoloskopien innerhalb eines Zeitraumes vom 01.01.2010 bis zum 14.12.2016 retrospektiv aus. Die Untersuchungen erfolgten durch 11 Gastroenterologen in 4 gastroenterologischen Schwerpunktpraxen und einem Universitätsklinikum. Individuen < 50 Jahre, mit einem erhöhten KRK-Risiko (z.B. bekannte chronisch entzündliche Darmerkrankung, KRK in Vorgeschichte, bekannte Tumorsyndrome) und mit unvollständiger Koloskopie (Nicht-Erreichen des Zökums) wurden ausgeschlossen. Detektionsraten sind definiert als Untersuchungen mit Nachweis mindestens einer Polypenentität geteilt durch Gesamtzahl an Untersuchungen. Individuen wurden anhand des Alters in Gruppen eingeteilt (50 – 59, 60 – 69, ≥70 Jahre).
Ergebnisse:
Es wurden 3335 Untersuchungen eingeschlossen (47,6% Männer, medianes Alter 62 Jahre, Anteil an Surveillance-Koloskopien < 2%). Die Adenom-Detektionsrate betrug 33% (min. 10,4%, max. 45%). SP, HP, SSA und TSA wurden 20,6%, 17,8%, 3,8% und < 0,1% detektiert. Es zeigte sich kein Unterschied in den Detektionsraten von SP, HP, SSA und TSA in Abhängigkeit von Geschlecht und Altersgruppen. Für die einzelnen Untersucher lagen die Detektionsraten von HP zwischen 1,2% und 32,3%, von SSA zwischen 0,2% und 5,8% und von TSA zwischen 0% und 1%.
Untersucher |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
Anzahl Untersuchungen |
550 |
254 |
1005 |
348 |
209 |
91 |
SP |
20,2 |
33,5 |
27,7 |
25,6 |
15,3 |
25,3 |
HP |
17,3 |
32,3 |
23,6 |
23,6 |
11 |
20,9 |
SSA |
2,9 |
3,5 |
5,8 |
4,9 |
4,3 |
4,4 |
TSA |
0,5 |
0,4 |
0,4 |
0 |
0 |
0 |
Untersucher |
7 |
8 |
9 |
10 |
11 |
Anzahl Untersuchungen |
99 |
228 |
67 |
240 |
244 |
SP |
24,2 |
12,3 |
9 |
2,9 |
2 |
HP |
21,2 |
10,1 |
9 |
1,3 |
1,2 |
SSA |
2 |
2,6 |
1,5 |
1,7 |
0,2 |
TSA |
1 |
0 |
0 |
0 |
0 |
Schlussfolgerung:
Die Detektionsraten von SP, HP, SSA und TSA in der Gesamtkohorte lagen im internationalen Vergleich in einer ähnlichen Größenordnung.[1] Es zeigten sich jedoch erhebliche untersucherabhängige Unterschiede in den Detektionsraten v.a. von HP und SSA.
Referenzen:
[1] Ijspeert JEG, Bevan R, Senore C, et al. Detection rate of serrated polyps and serrated polyposis syndrome in colorectal cancer screening cohorts: a European overview. Gut 2016;0:1 – 8. doi:10.1136