Z Gastroenterol 2017; 55(08): e57-e299
DOI: 10.1055/s-0037-1605218
Kurzvorträge
Endoskopie/Minimal invasive Chirurgie
Interventionelle Techniken in der Endoskopie – innovativ und nachhaltig?: Donnerstag, 14 September 2017, 16:00 – 17:46, Rotterdam/Forschungsforum 2
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Retrospektive Analyse des Outcomes nach einer endoskopischen Therapie von symptomatischen Stenosen bei Morbus Crohn

M Koch
1   Robert-Bosch-Krankenhaus, Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Stuttgart, Deutschland
,
E Aichinger
1   Robert-Bosch-Krankenhaus, Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Stuttgart, Deutschland
,
K Rothfuss
1   Robert-Bosch-Krankenhaus, Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Stuttgart, Deutschland
,
C Schäfer
1   Robert-Bosch-Krankenhaus, Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Stuttgart, Deutschland
,
N Lubomierski
1   Robert-Bosch-Krankenhaus, Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Stuttgart, Deutschland
,
K Grün
1   Robert-Bosch-Krankenhaus, Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Stuttgart, Deutschland
,
M Schneider
1   Robert-Bosch-Krankenhaus, Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Stuttgart, Deutschland
,
J Peveling-Oberhag
1   Robert-Bosch-Krankenhaus, Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Stuttgart, Deutschland
,
JG Albert
1   Robert-Bosch-Krankenhaus, Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Stuttgart, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
02 August 2017 (online)

 

Einleitung:

Die endoskopische Behandlung von Stenosen bei Patienten mit Morbus Crohn ist etabliert, allerdings ist das Outcome nach endoskopischer Therapie nicht gesichert.

Ziele:

Retrospektive Analyse der Komplikationsrate sowie des klinischen Outcomes nach einer endoskopischen Therapie von symptomatischen Stenosen bei M. Crohn.

Methodik:

Alle Patienten mit Morbus Crohn, bei denen eine endoskopische Therapie von symptomatischen Stenosen in der Endoskopieabteilung des Robert-Bosch Krankenhauses Stuttgart in den Jahren 2008 – 2017 durchgeführt worden ist, wurden in diese retrospektive Kohorten-Studie aufgenommen. Ein Follow-Up war bei 131/135 (97%) Patienten von im Mittel 30,1 (0 bis 103) Monaten verfügbar.

Ergebnis:

Bei 135 Patienten (Frauen n = 67/Männer n = 68; Alter: Mittelwert 47,5 Jahre; BMI: 22,8 ± 4,98 kg/m2; Erkrankungsdauer: Median 25,1 Monate) wurden 452 endoskopische Behandlungen durchgeführt (Mittel 3,4 pro Patient; Median 2 pro Patient; Range 1 – 69). Die dominante Stenose war in 165 Fällen ileocoecal, im Kolon (105), Ösophagus (90), Duodenum (54), oberen Dünndarm (26), unteren Dünndarm (11) oder Magen (1) lokalisiert; in 166 Fällen handelte es sich um eine Anastomosenstenose (36,7%), in 286 Fällen um eine nicht-anastomotische Stenose. Die Therapie bestand aus einer hydrostatischen Ballondilatation (n = 333, through-the-scope (TTS); n = 114, TTS +'over-the-wire' (OTW), Bougierung (n = 4), bzw. ummantelter Metallstent (cSEMS, n = 1). Die Dilatation wurde auf im Mittel 14 mm (SD: 2,4; Range 7 bis 24 mm) vorgenommen, ein klinischer Erfolg stellte sich in 438/452 Fällen ein (96,9%). Die drei Patienten mit den häufigsten Dilatationen wiesen Stenosen im Ösophagus und Duodenum auf. Bei 41 von 135 Patienten (30%) war im Verlauf eine Operation der Stenose erfolgt. In sieben Fällen traten Komplikationen auf (Blutung: n = 5; Infektion: n = 1; Perforation, n = 1), die zu einer Verlängerung des Krankenhausaufenthaltes (n = 5), Antibiotikatherapie (1) bzw. einer Operation (1) geführt hatten.

Schlussfolgerung:

Eine endoskopische Therapie von symptomatischen Stenosen bei M. Crohn ist sicher und effektiv. Eine repetitive Dilatation ist möglich und symptomlindernd, eine definitive, operative Therapie wird nur in etwa einem Drittel der Patienten nötig.