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DOI: 10.1055/s-0037-1605205
Einsatz von Virtual Reality in der Endoskopie
Publication History
Publication Date:
02 August 2017 (online)
Einleitung und Ziele:
In der derzeitigen endoskopischen Praxis steuert der Untersucher anhand des Endoskopiebildes auf einem Flachbildschirm das Endoskop. Virtual Reality (VR) ist ein neues Verfahren der computergestützten Darstellung und gleichzeitigen Wahrnehmung der Wirklichkeit in Echtzeit. Die so kreierten Umgebungen haben das Potential die derzeitige Interaktion zwischen Untersucher und dem Endoskop zu verändern. Diese Arbeit zielt auf die Erforschung verschiedener Einsatzgebiete von VR in der Endoskopie.
Methodik:
Es wurden hochauflösende Videos von Interventionen wie komplexe Polypektomien, Blutstillung und Perforationsverschlüsse aufgezeichnet. Zusätzlich wurde eine neue Methode der Navigation durch eine CT-Kolonografie mittels Greifen und Ziehen entwickelt. Schlussendlich wurde eine Umgebung geschaffen die es erlaubt VR in der Endoskopie einzusetzen, resultierend in Hilfestellungen wie das intuitive Heranzoomen während kritischer Phasen bei Interventionen, nur durch eine leichte Vorwärtsbewegung des Kopfes. Eine praktische Anwendung der verschiedenen Verfahren mit anschließender Umfrage auf einem nationalen Endoskopiekongress erfasste die körperliche und geistige Anstrengung, den Grad der Frustration und des Unwohlseins auf einer Skala von 1 (leicht) bis 10 (erheblich). Der Gesamteindruck wurde von 1 (schlecht) bis 10 (sehr gut) bewertet.
Ergebnis:
Es nahmen 29 Ärzte mit überwiegend mehr als 5 Jahren Erfahrung in der Endoskopie teil. Sie bewerteten den Grad der körperlichen Anstrengung mit median 2, den der geistigen mit 3 und den Grad der Frustration mit 1. Der Gesamteindruck wurde mit median 9 von 10 Punkten als sehr gut bewertet. Ebenfalls wurde VR mit intuitiver Zoomfunktion erfolgreich im endoskopischen Alltag getestet.
Schlussfolgerung:
VR hat das Potential das tägliche Arbeiten in der Endoskopie und das endoskopische Training zu verändern. Insbesondere die 3D-Erfassung von Darmstrukturen als Schnittstelle zur VR bedarf jedoch weiterer Entwicklung.