Z Gastroenterol 2017; 55(08): e57-e299
DOI: 10.1055/s-0037-1605190
Kurzvorträge
Endoskopie/Minimal invasive Chirurgie
Blutstillungsverfahren und Diagnostik: Freitag, 15 September 2017, 16:10 – 17:06, Coventry/Forschungsforum 4
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Epidemiologie der gastrointestinalen Blutungen 2013 – 2016 am Universitätsklinikum Jena

F Prechter
1   Universitätsklinikum Jena, KIM IV, Jena, Deutschland
,
M Bürger
1   Universitätsklinikum Jena, KIM IV, Jena, Deutschland
,
A Stallmach
1   Universitätsklinikum Jena, KIM IV, Jena, Deutschland
,
C Schmidt
1   Universitätsklinikum Jena, KIM IV, Jena, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
02 August 2017 (online)

 

Einleitung:

Gastrointestinale Blutungen sind ein zentrales Problem auf dem Gebiet der Gastroenterologie. Auch wenn in der Literatur zahlreiche Angaben zu Ätiologie, Blutungsquellen und Management zu finden sind, beruhen diese oft auf älteren Daten oder kleineren Fallzahlen.

Ziele:

Das primäre Ziel der vorgestellten Arbeit bestand in der Erstellung einer umfassenden, regionalen Datenbasis für alle Endoskopien, die mit der Fragestellung einer gastrointestinalen Blutung in unserem Zentrum durchgeführt wurden.

Methodik:

Es erfolgte eine Auswertung aller Gastroskopien und Koloskopien n unserem Zentrum von Anfang 2013 bis Ende 2016. Anhand der Indikationsstellung wurden alle Untersuchungen ermittelt, die aufgrund einer stattgehabten oder vermuteten Blutung durchgeführt wurden. Für all diese wurde ermittelt, ob endoskopisch eine aktive Blutung bestätigt werden konnte und ob eine Blutstillung erfolgte. Zudem erfolgte eine Stratifizierung in verschiedene Blutungsquellen.

Ergebnis:

Wir führten 5310 Endoskopien zu Blutungssuche und Blutstillung durch. In 1887 Fällen (37%) konnte die Blutung endoskopisch bestätigt werden, bei 882 Patienten (47%) erfolgte eine endoskopische Blutstillung. Die Hauptblutungsursachen waren Ulcusblutungen (20%), Schleimhautblutungen (9%) sowie Blutungen nach Operationen oder Polypektomien im Kolonbereich (5%). 804 Patienten mussten aufgrund einer Blutung mehrfach (bis maximal 25 mal) endoskopiert werden.

Schlussfolgerung:

Mit der aktuellen Arbeit existiert eine aktuelle und regionale Datenbasis für gastrointestinale Blutungen in einem endoskopischen Zentrum. Diese ermöglicht nicht nur aktuelle und repräsentative Aussagen zu wichtigen Indices für gastrointestinale Blutungen, sondern dient auch als Datengrundlage für weitere Fragestellungen. Als konkretes Beispiel gelang nach Korrelation mit regionalen Wetterdaten die Ermittlung einer statistisch signifikanten Korrelation zwischen Schwankungen in der Umgebungstemperatur und der Häufigkeit von Ösophagusvarizenblutungen.