Z Gastroenterol 2017; 55(08): e57-e299
DOI: 10.1055/s-0037-1605189
Kurzvorträge
Stoffwechsel, Ernährung und gastroenterologische Endokrinologie
Stoffwechsel, Ernährung und gastroenterologische Endokrinologie: Donnerstag, 14 September 2017, 08:00 – 09:36, Rotterdam/Forschungsforum 2
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Assoziation chronischer Niereninsuffizienz mit der Entwicklung einer NAFLD/NASH

S Gehring
1   UKGM Gießen und Marburg, Marburg, Klinik für Gastroenterologie, Endokrinologie und Stoffwechsel, Marburg, Deutschland
,
P Di Fazio
2   UKGM Gießen und Marburg, Marburg, Klinik für Viszeral- Thorax- und Gefäßchirurgie, Marburg, Deutschland
,
TM Gress
1   UKGM Gießen und Marburg, Marburg, Klinik für Gastroenterologie, Endokrinologie und Stoffwechsel, Marburg, Deutschland
,
TT Wissniowski
1   UKGM Gießen und Marburg, Marburg, Klinik für Gastroenterologie, Endokrinologie und Stoffwechsel, Marburg, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
02 August 2017 (online)

 

Einleitung:

Chronische Niereninsuffizienz (CKI) ist häufig assoziiert mit dem Knochenmetabolismus und Osteoporose, ebenso wie mit niedrigen Vitamin D Spiegeln und/oder Hyperparathyreodismus, insbesondere bei Hämodialyse.

Eine Assoziation niedriger Vitamin D Spiegel mit der nicht alkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD) und der nicht alkoholischen Steatohepatitis (NASH), ebenso wie mit dem metabolischen Syndrom und Diabetes Mellitus.

Ziele:

176 Patienten aufgrund renaler Dysfunktionen behandelt wurden und bei welchen Vorwerte von Plasma Vitamin D Konzentrationen, Phosphat, Parathormon und der Leberenzyme bekannt waren, wurden eingeschlossen und retrospektiv Laborwerte (Elektrolyte, Hormone) sowie u.a. Bluthochdruck, Diabetes, Hyperlipoproteinämie erhoben.

Methodik:

Zur Charakterisierung der Kohorte wurde SPSS benutzt (ANOVA, MANN-Whitney-U, FISHER-EXACT). Andere Hepatopathien wurden ausgeschlossen, Steatosis wurde mittels Ultraschall diagnostiziert.

Ergebnisse:

Anhand der Vitamin D Spiegel (normal > 25 ng/ml, niedrig < 25 ng/ml) und der Leberenzyme (hoch AST/ALT/y-GT> 30 U/l, normal AST/ALT/yGT < 30 U/l) wurden die Patienten in 4 Gruppen eingeteilt.

Es zeigte sich, dass niedrige 1,25 Hydroxyvitamin D Spiegel signifikant mit einem erhöhten Kreatinin/Harnstoff und erhöhten LDL Spiegeln korrelieren, während niedrige 25-Hydroxyvitamin D Spiegel mit erhöhten Cholesterin und Triglyceridspiegeln einhergehen. Hieraus ergibt der V.a. eine Assoziation niedriger Vitamin D Spiegel und Fettstoffwechselstörungen.

Interessanterweise zeigte sich ein signifikanter Zusammengang zwischen der hämodialysepflichtigen terminalen Niereninsuffizienz und der Entwicklung einer NAFLD/NASH mit signifikant erhöhten AST/ALT und y-GT Spiegeln, Hyperparathyreoidismus und Hyperphospatämie. Die Transaminasen waren deutlich niedriger im Falle einer Vitamin D Substititution.

Schlussfolgerung:

Vitamin D Mangel zeigt sich häufig bei Patienten mit Nierenerkrankungen, insbesondere bei chronischer Nierenerkrankung, Vitamin D Spiegel korrelieren mit dem Alter und dem Geschlecht des Patienten. Patienten mit einer Niereninsuffizienz haben ein hohes Risiko eine NAFLD/NASH zu entwickeln, wenn niedrige Vitamin D Spiegel vorhanden sind. Die Substitution von Vitamin D beugt einer NAFLD/NASH vor.