Z Gastroenterol 2017; 55(08): e57-e299
DOI: 10.1055/s-0037-1605168
Kurzvorträge
Metabolische/Endokrine Chirurgie
Metabolische Chirurgie: Experimentell, klinisch und wirtschaftlich: Donnerstag, 14 September 2017, 13:55 – 15:15, Coventry/Forschungsforum 4
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Proximale und distale Loop Duodeno-Enterostomien erhalten die Pankreasfunktion bei diabetischen Zucker Ratten

C Läßle
1   Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
,
S Michelmichel
1   Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
,
G Seifert
1   Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
,
S Fichtner-Feigl
1   Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
,
G Marjanovic
1   Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
,
JM Fink
1   Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
02 August 2017 (online)

 

Einleitung:

Metabolische Chirurgie gewinnt in den letzten Jahren einen immer höheren Stellenwert in der Therapie des Typ 2 Diabetes mellitus (T2DM). Die zugrunde liegenden Mechanismen sind bisher größtenteils unerforscht. In dieser Arbeit wurden unterschiedlich lange Strecken des Dünndarmes via distale oder proximale Loop Duodeno-Enterostomie umgangen. Anschließend wurde im postoperativen Verlauf der Einfluss auf die Entwicklung des T2DM untersucht.

Methodik:

Durchgeführt wurde eine Loop Duodeno-Jejunostomie (DJOS) mit Umgehung von 1/3 des proximalen Dünndarms, eine Loop Duodeno-Ileostomie (DIOS) mit Umgehung von 2/3 des proximalen Dünndarms sowie eine Sham Operation bei 8 Wochen alten diabetischen ZDF-Ratten. 4, 12 und 24 Wochen postoperativ wurde ein oraler Glukose Toleranztest (OGTT) sowie eine Insulin und GLP-1 Messung durchgeführt und die periphere Insulinresistenz (HOMA-IR) bestimmt. Nach Euthanasie der Tiere wurden die Pankreata histologisch aufgearbeitet und die Anzahl und Größe der beta-Zellen bestimmt.

Ergebnis:

DJOS und DIOS operierte Tiere zeigen zu allen Zeitpunkten signifikant bessere Glukosewerte in den OGTTs als die Sham Gruppe (2-way-ANOVA p < 0,05) mit Erhalt der Insulinproduktion (t-Test p < 0,05), während in der Sham Gruppe die Insulinproduktion über die Zeit drastisch abnimmt (t-Test p < 0,0,5). Die GLP-1 Werte zeigten sich 3 und 6 Monate nach Operation signifikant höher bei den operierten Tieren (t-Test p < 0,05). Die Insulinresistenz zeigte sich ebenfalls signifikant verbessert in den Operationsgruppen (t-Test p < 0,05). Es zeigten sich keine Unterschiede zwischen DJOS und DIOS bezüglich OGTT, GLP-1, Insulin und Insulinresistenz (t-Test p < 0,05). DJOS und DIOS Tiere zeigten jedoch histologisch eindrücklich einen Erhalt der beta-Zellen des Pankreas, während diese in der Sham Gruppe im Verlauf deutlich abnahmen.

Schlussfolgerung:

Die Umgehung des Duodenums führt zu einer signifikanten Verbesserung des Diabetes mellitus und der peripheren Insulinresistenz sowie zu einem Erhalt der Pankreasfunktion. Die Länge des verbliebenen Dünndarmes hat keinen Einfluss auf die Verbesserung des T2DM sowie auf die GLP-1 Stimulation.