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DOI: 10.1055/s-0037-1605159
Minimalinvasive Schilddrüsen (MISO) und Nebenschilddrüsenoperationen (MINSO) Erfahrungen und Ergebnisse bei 129 Eingriffen
Publication History
Publication Date:
02 August 2017 (online)
Hintergrund:
Als minimalinvasive Operationstechnik bei Erkrankungen der Schilddrüse hat sich die MIVAT/MIVAP durchgesetzt. Sie erzielt bei besserer Kosmetik (Schnitt max. 2,5 cm), im Vergleich zur offenen konventionellen Technik vergleichbare Resultate mit einem hohen Aufwand an Instrumentarium: z.B. Instrumentarium nach Miccoli, 3 mm Optik, Instrumentarium zur Gewebeversiegelung was mit deutlichen Kosten behaftet ist.
Methodik:
Wir stellen ein Verfahren (MISO/MINSO) vor, dass es ermöglicht bei gleicher Indikation die Eingriffe ohne Einweginstrumentarium über einen ebenfalls max. 2,5 cm großen Schnitt durchzuführen. Lupenbrille, Stirnlampe, Bipolare Schere, Bipolare Pinzette, Langenbeck-Haken verschiedener, Gewebversiegelung mit ERBE BiClamp 150 C. Minimal reklinierter Hals, Hautschnitt nach Kocher 2 – 2,5 cm, etwas höher als der konventionelle Schnitt. Präparation dann analog der konventionellen Technik durch den kleinen Schnitt, Gefäßdissektion mit Biclamp, Bipolarer Pinzette, Clips und Ligaturen. Visualisierung mit Lupenbrille und Ausleuchtung mit Stirnlampe. Neuromonitoring.
Ergebnisse:
Von 11/2011 bis 1/2017 wurden 129 Eingriffe durchgeführt. Die mittlere OP Dauer betrug 89 min (Hemithyreoidektomie n = 87), 152 min (Thyreoidektomie n = 9), 94 min (Parathyreoidektomie n = 22), 179 min (Hemithyreoidektomie + Parathyreoidektomie n = 2), Isthmusresektion 53 min (n = 3) und Polresektionen 43 min (n = 3); n = 3 Konversionen bei Maligität im Schnellschnitt zur zervikozentralen Lymphadenektomie (247 min). Komplikationen: Postoperative passagäre Rekurrensparese n = 2, revisionspflichtige Nachblutung n = 1, temporärer Hypoparathyreoidismus n = 2, Schnitterweiterung auf 4 cm OP-technisch bedingt n = 2).
Schlussfolgerung:
Die MISO/MINSO stellt eine kostengünstige und einfach umzusetzende Alternative zur MIVAT/MIVAP dar und ermöglicht das gleich gute kosmetische Ergebnis mit einer Schnittlänge von maximal 2,5 cm. Komplikationen traten bei unseren Eingriffen wenige auf. Die beschrieben OP Technik verbindet die Vorteile der konventionellen offenen und bisher bekannten minimalinvasiven OP Technik.