Z Gastroenterol 2017; 55(08): e57-e299
DOI: 10.1055/s-0037-1605153
Kurzvorträge
Neurogastroenterologie und Motilität
Neurogastroenterologie und Motilität: Freitag, 15 September 2017, 16:00 – 17:20, St. Petersburg/Forschungsforum 1
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Der Einfluss des multi-herbalen Präparats STW5 auf die intestinale Entzündung und Motilität

S Lehnerts
1   Hochschule Kasierslautern, AG ENS, Zweibrücken, Deutschland
,
L Marx
1   Hochschule Kasierslautern, AG ENS, Zweibrücken, Deutschland
,
D Grundmann
1   Hochschule Kasierslautern, AG ENS, Zweibrücken, Deutschland
,
D Schreiber
1   Hochschule Kasierslautern, AG ENS, Zweibrücken, Deutschland
,
A Braun
1   Hochschule Kasierslautern, AG ENS, Zweibrücken, Deutschland
,
M Weyland
1   Hochschule Kasierslautern, AG ENS, Zweibrücken, Deutschland
,
S Warda
1   Hochschule Kasierslautern, AG ENS, Zweibrücken, Deutschland
,
H Abdel-Aziz
2   Steigerwald Arzneimittelwerk GmbH, Bayer Consumer Health, Darmstadt, Deutschland
,
O Kelber
2   Steigerwald Arzneimittelwerk GmbH, Bayer Consumer Health, Darmstadt, Deutschland
,
KH Schäfer
1   Hochschule Kasierslautern, AG ENS, Zweibrücken, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
02 August 2017 (online)

 

Das multi-herbale Präparat STW5 ist ein klinisch erprobtes Medikament zur Linderung der Symptome funktioneller Magen-Darm-Erkrankungen. Zu seinen Wirkmechanismen gehören entzündungshemmende und motilitätsmodulierende Effekte. Basierend auf der Innervation des Gastrointestinaltraktes durch das enterische Nervensystem gilt es, die direkten Effekte von STW5 auf dessen verschiedenste gastro-intestinale Funktionen zu untersuchen.

In der vorliegenden Studie wurde die Wirkung von STW5 auf die Darmentzündung und Motilität im Dünndarm adulter Mäuse untersucht.

Dazu wurde ein proinflammatorischer Zytokin-Cocktail (IL1-beta, TNF-alpha, IFN-gamma) in die Blutgefäß-Arkaden der Dünndarmsegmente injiziert. Anschließend wurde STW5 durch luminale Perfusion der Dünndarmsegmente verabreicht. Die Zytokine in den Darmwandhomogenaten wurden durch Multiplex-ELISA analysiert. In weiteren Versuchen wurde der Plexus myentericus isoliert. Nach der Induzierung einer Inflammation in vitro und der Behandlung mit oder ohne STW5 erfolgte die Analyse der Zellkulturüberstände ebenfalls mittels Multiplex-ELISA. Der Einfluss von STW5 auf die intestinale Motilität wurde durch Videoaufzeichnung mit anschließender Software-Analyse bestimmt.

Die Analyse mittels Multiplex-ELISA zeigte bei Inflammation sowohl für die Darmwand-Homogenate, als auch in den Kulturen des Plexus myentericus in vitro eine Zunahme der proinflammatorischen Zytokine G-CSF, IL-6 und LIF. Die Behandlung mit STW5 führt zu einer verminderten Zytokinkonzentration in beiden Ansätzen. Darüber hinaus konnten die Zytokine RANTES, GM-CSF und Il-22 in den Darmwand-Homogenaten durch STW5 reduziert werden. Die intestinale Motilität zeigte keine Beeinflussung durch die induzierte Inflammation. Die luminale Perfusion von STW5 führte zu einer veränderten intestinalen Motilität.

Das multi-herbale Präparat STW5 führt zu einer reduzierten Freisetzung proinflammatorischer Zytokine im Dünndarm und zeigt darüber hinaus eine direkte Beeinflussung des enterischen Nervensystems unter induzierter Inflammation. Ebenfalls war eine veränderte Motilität isolierter Darmsegmente nach Perfusion mit STW5 zu verzeichnen.