Z Gastroenterol 2017; 55(08): e57-e299
DOI: 10.1055/s-0037-1605113
Kurzvorträge
Leber und Galle
TIPS revisited bei portaler Hypertension: Freitag, 15 September 2017, 11:30 – 12:50, St. Petersburg/Forschungsforum 1
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

10 Jahres Langzeitüberleben nach TIPS-Implantation

T Rosenberg
1   Klinik für Innere Medizin I, UKSH, Campus Kiel, Hepatologie, Kiel, Deutschland
,
M Seeger
2   Klinik für Innere Medizin I, UKSH, Campus Kiel, Sonografie, Kiel, Deutschland
,
M Weppner
2   Klinik für Innere Medizin I, UKSH, Campus Kiel, Sonografie, Kiel, Deutschland
,
P Schäfer
3   Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, UKSH, Campus Kiel, Interventionelle Radiologie, Kiel, Deutschland
,
J Trentmann
3   Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, UKSH, Campus Kiel, Interventionelle Radiologie, Kiel, Deutschland
,
R Günther
1   Klinik für Innere Medizin I, UKSH, Campus Kiel, Hepatologie, Kiel, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
02 August 2017 (online)

 

Die Implantation eines transjugulären intrahepatischen portosystemischen Shunts (TIPS) ist ein etabliertes Therapieverfahren in der Behandlung der portalen Hypertension bei Patienten mit einer Leberzirrhose. Bedingt durch die hohe Morbidität und Mortalität der Leberzirrhose und der Option einer Lebertransplantation gibt es bislang nur wenige Daten zum Langzeitüberleben von mehr als 10 Jahren nach einer TIPS-Implantation.

Ziel der retrospektiven Studie war die Analyse der TIPS-Patienten in unserem Zentrum in einem Zeitraum zwischen 2002 und 2013 mit einem Überleben von 10 oder mehr Jahren nach Implantation eines nicht-gecoverten Stents. Insgesamt erfolgten in diesem Zeitraum 250 TIPS-Implantationen. Für 15 Patienten konnte dabei über einen Zeitraum von >/= 10 Jahren valide Daten erhoben werden: 11 x männlich, 4 x weiblich; Alter bei TIPS-Anlage: 20 – 71 Jahre; Genese der Zirrhose: Äthyltoxisch 10 x, chronische Hepatitis C-Virusinfektion 2 x, Autoimmunhepatitis (AIH) 1 x, Primär biliäre Cholangitis (PBC) 1 x, kryptogen 1 x; Indikation für TIPS-Anlage: Therapierefraktäre (medikamnetös/endoskopisch) Varizenblutung 10 x, therapierefraktärer Aszites 4 x, Pfortaderstenose 1 x; Anzahl der postinterventionellen TIPS-Revisonen: 1,2 x/TIPS (keine Revision 3 x, eine Revision 7 x, zwei Revisionen 4 x, drei Revisionen 1 x). Bezüglich des klinischen Verlaufs ergaben sich folgende Befunde: 6 Patenten zeigten eine Verbesserung der Leberfunktion (Child Pugh B ==> Child Pugh A), bei 8 Patienten konnte eine Stabilisierung der Leberfunktion erreicht werden (Child Pugh Score innerhalb des Beobachtungszeitraumes stabil), bei 2 Patienten zeigte sich eine Verschlechterung (Child Pugh A ==> Child Pugh B). Bei zwei Patienten erfolgte nach 10 Jahren eine Lebertransplantation. Keiner der Patienten entwickelte während des Beobachtungszeitraumes erneuten Aszites oder eine Varizenblutung.

Zusammenfassend zeigt sich in dieser retrospektiven Studie im Langzeitverlauf nach Implantation eines nicht-gecoverten Stents eine gute TIPS- und Leberfunktion bei nur geringer Revisionsrate.