Z Gastroenterol 2017; 55(08): e57-e299
DOI: 10.1055/s-0037-1605080
Kurzvorträge
Leber und Galle
NAFLD/NASH: Nicht invasive Diagnostik: Donnerstag, 14 September 2017, 14:30 – 15:50, Barcelona/Forschungsforum 5
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Steigerung der Lebersteifigkeit erlaubt eine frühzeitige Diagnose der Leberbeteiligung bei zystischer Fibrose: Ergebnisse einer prospektiven, longitudinalen Kohortenstudie

V Klotter
1   Justus- Liebig- Universität Gießen, Zentrum für Innere Medizin, Gastroenterologie, Gießen, Deutschland
,
C Gunchick
1   Justus- Liebig- Universität Gießen, Zentrum für Innere Medizin, Gastroenterologie, Gießen, Deutschland
,
E Siemers
1   Justus- Liebig- Universität Gießen, Zentrum für Innere Medizin, Gastroenterologie, Gießen, Deutschland
,
H Hudel
2   Justus- Liebig- Universität, Institut für Medizinische Informatik, Gießen, Deutschland
,
M Roderfeld
1   Justus- Liebig- Universität Gießen, Zentrum für Innere Medizin, Gastroenterologie, Gießen, Deutschland
,
E Roeb
1   Justus- Liebig- Universität Gießen, Zentrum für Innere Medizin, Gastroenterologie, Gießen, Deutschland
,
AG Roeb
1   Justus- Liebig- Universität Gießen, Zentrum für Innere Medizin, Gastroenterologie, Gießen, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
02 August 2017 (online)

 

Mehr als 30% der Patienten mit Zystischer Fibrose (CF) entwickeln während ihres Krankheitsverlaufes eine Leberbeteiligung. Die transiente Elastografie (TE) hat sich als hervorragende, nicht invasive Diagnostik zur Quantifizierung der Lebersteifigkeit erwiesen und ermöglicht Hinweise auf eine CF-induzierte Leberbeteiligung (CFLD) in jedem Lebensalter.

Das Ziel unserer Untersuchung war die Detektion von Prädiktoren einer CFLD mithilfe der TE und etablierten Fibrose-Scores (APRI und FIB-4) im Rahmen einer 5-Jahres Verlaufskontrolle bei Risikopatienten.

In die longitudinale Studie wurden 36 juvenile (2 – 17 Jahre) sowie 16 erwachsene (18 – 69 Jahre) Patienten mit klinisch gesicherter CF eingeschlossen. Alle Patienten wiesen initial eine durch TE ermittelte Lebersteifigkeit von < 6,3 kPa (cut-off) auf.

In einem Beobachtungszeitraum von bis zu 5 Jahren entwickelten 9 von 36 juvenilen Patienten eine Lebersteifigkeit von > 6,3 kPa (TEinc). Die Zunahme der Lebersteifigkeit war > 0,38 kPa pro Jahr (ΔTE > 0,38 kPa/a).

Patienten dieser Risikogruppe wiesen erhöhte APRI- und FIB-4-Scores auf.

Im Vergleich zur Kontrollgruppe (TEnorm) zeigte die TEinc in der konventionellen Diagnostik eine signifikant größere Häufigkeit der Leberbeteiligung. Keiner der 16 erwachsenen Patienten erfüllte die genannten Kriterien der TEinc.

Erstmalig konnten wir nachweisen, dass sich die TE als nichtinvasives Diagnoseverfahren zur Identifikation juveniler Patienten mit dem Risiko einer zukünftigen CFLD eignet. Der Vergleich mit etablierten Fibrose-Scores bestätigt die TE als präzises Instrument zur kontinuierlichen Beurteilung der Lebersteifigkeit. Für eine Identifizierung von Risikopatienten mit möglicher CFLD wurde ein cut-off von ΔTEcutoff= 0,38 kPa/a berechnet. Damit empfiehlt sich die TE zum routinemäßigen klinischen Einsatz in der Verlaufskontrolle bei CF.