Z Gastroenterol 2017; 55(08): e57-e299
DOI: 10.1055/s-0037-1605062
Kurzvorträge
Leber und Galle
Leberchirurgie und perioperatives Management: Freitag, 15 September 2017, 14:30 – 15:50, St. Petersburg/Forschungsforum 1
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Patienten mit nicht-kolorektalen, nicht-neuroendokrinen Lebermetastasen profitieren von Leberresektionen – Validierung des Adam-Scores

J Theurer
1   Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland
,
F Bartsch
1   Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland
,
V Tripke
1   Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland
,
S Heinrich
1   Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland
,
H Lang
1   Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
02 August 2017 (online)

 

Einleitung:

Leberresektionen bei Metastasen des kolorektalen Karzinoms sind als Standard etabliert. Die aktuelle Literatur suggeriert zudem, dass auch Patienten mit nicht-kolorektalen Metastasen von einer Leberresektionen profitieren können. Der von Adam & al. publizierte Score kann zudem das Rezidivrisiko nach einer Resektion präoperativ definieren.

Ziele:

Die Überprüfung des Adam-Scores am eigenen Patientengut.

Methodik:

Alle Patienten, die zwischen Januar 2008 und Dezember 2016 an der Universitätsmedizin Mainz wegen nicht-kolorektalen, nicht-neuroendokrinen Metastasen eine Leberresektion erhielten wurden in die Analyse eingeschlossen. Es wurden die Faktoren, die in den Adam-Score eingehen (Patientenalter, Tumorentität, Histologie, Eingriff, R-Status, Vorhandensein extrahepatischer Metastasen), sowie das Gesamt- und Rezidiv-freie Überleben erfasst. Leberresektionen in nicht-kurativer Intention (bspw. diagnostische Resektionen) wurden ebenso ausgeschlossen wie Rezidivresektionen.

Ergebnis:

Es wurden 129 Patienten operiert, von denen 83 Patienten die Einschlusskriterien erfüllten (medianes Alter 61,2 Jahre). Neben Metastasen periampullärer (n = 14), urogenitaler (n = 13), oberer GI (n = 13), Mamma- (n = 9), und Nierenzellkarzinome (n = 6) wurden Metastasen gastrointestinaler Stromatumore (GIST; n = 11) und anderer Entitäten (n = 17) reseziert. In 21 Fällen lagen zum Zeitpunkt der Resektion extrahepatische Metastasen vor. Majorresektionen wurden bei 29 Patienten durchgeführt, die verbleibenden 54 Eingriffe erfolgten als Resektionen von weniger als drei Lebersegmenten. Eine R0-Resektion hatten 92% (76/83) der Patienten. Das mediane Gesamtüberleben betrug 46,1 Monate, das Rezidiv-freie Überleben 16,4 Monate. Das längste Gesamtüberleben konnte bei Patienten mit Metastasen eines GIST oder eines Mammakarzinoms erreicht werden (median 92,5 Monate). Das mediane Überleben der Gruppe 1 (0 – 3 Punkte) betrug 78,6 Monate, das der Gruppe 2 (4 – 6 Punkte) 39,2 Monate und das der Gruppe 3 (7 – 10 Punkte) 7,7 Monate.

Schlussfolgerung:

Patienten mit nicht-kolorektalen, nicht-neuroendokrinen Lebermetastasen profitieren von einer Leberresektion und der Adam-Score kann das Rezidivrisiko präoperativ vorhersagen. Patienten mit Lebermetastasen eines GIST oder eines Mammakarzinoms profitieren am meisten.