Z Gastroenterol 2017; 55(08): e57-e299
DOI: 10.1055/s-0037-1605058
Kurzvorträge
Leber und Galle
Leberchirurgie und perioperatives Management: Freitag, 15 September 2017, 14:30 – 15:50, St. Petersburg/Forschungsforum 1
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die laparoskopische linkslaterale Leberresektion als neuer Standard

P Haber
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
,
C Bernzing
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
,
F Krenzien
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
,
S Wabitsch
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
,
A Andreou
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
,
G Atanasov
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
,
B Strücker
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
,
N Raschzok
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
,
M Biebl
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
,
M Bahra
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
,
R Öllinger
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
,
A Pascher
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
,
M Schmelzle
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
,
J Pratschke
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
02 August 2017 (online)

 

Einleitung:

Die minimal-invasive Leberchirurgie ist an vielen deutschen Zentren entgegen überzeugender internationaler Entwicklungen immer noch auf nicht-anatomische Resektionen beschränkt. Insbesondere die linkslateralen Lebersegmente scheinen einer minimal-invasiven anatomischen Leberresektion jedoch technisch unkompliziert zugänglich.

Ziele:

Wir berichten über die Entwicklung der laparoskopischen linkslateralen Leberresektion (Segmente 2 und 3) an der Chirurgischen Klinik der Charité, Campus Charité Mitte und Campus Virchow-Klinikum, insbesondere in Hinblick auf Indikationen und postoperative Ergebnisse.

Methodik:

Im Rahmen dieser retrospektiven Analyse evaluierten wir unser Patientenkollektiv nach laparoskopischer linkslateraler Leberresektion hinsichtlich der gewählten Operationstechnik sowie postoperativen Morbidität, Mortalität und Dauer des Intensiv- und Krankenhausaufenthalts.

Ergebnisse:

Seit 2009 wurden an unserem Zentrum 162 laparoskopische Leberresektionen durchgeführt, wovon 42 linkslaterale Resektionen (26%) repräsentierten. Während zwischen 2009 und 2014 jeweils unter 5 linkslaterale Resektion pro Jahr laparoskopisch durchgeführt wurden, konnte die Anzahl in den Jahren 2015 und 2016 auf 12 bzw. 15 gesteigert werden. Indikationen waren neben gutartigen Tumoren und Läsionen (Adenome, Hämangiome, FNH) auch primäre und sekundäre Lebermalignome (Hepatozelluäres Karzinom, Cholangiokarzinom, Lebermetastasen). Bei 6 der 42 Patienten (14,2%) traten postoperative Komplikation auf, wie Wundheilungsstörung (n = 2), Galleleckage (n = 1), Pleuraerguss (n = 1) subkutanes Hämatom (n = 1) und Pneumothorax (n = 1). Keiner der Patienten verstarb in Folge der Operation. Der durchschnittliche Intensivaufenthalt betrug 1 Tag und die durchschnittliche Krankenhausverweildauer 7 Tage.

Schlussfolgerung:

Die laparoskopische linkslaterale Leberresektion stellt eine sichere und komplikationsarme Alternative zum offenen Vorgehen dar und ist an unserem Zentrum inzwischen als Standardvorgehen etabliert. Weder die Tumorentität noch die Notwendigkeit einer hilären Lymphadenektomie stellen eine Kontraindikation gegen ein minimalinvasives Vorgehen dar.