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DOI: 10.1055/s-0037-1605050
Effekt einer Terlipressin-Behandlung bei Patienten auf der LTX-Warteliste mit Leberzirrhose und hepatorenalem Syndrom (HRS)
Publication History
Publication Date:
02 August 2017 (online)
Einleitung:
Das hepatorenale Syndrom (HRS) ist unbehandelt mit einer hohen Mortalität assoziiert. Die Behandlung mit Terlipressin und Albumin kann zur HRS-Rückbildung führen. Welche Auswirkungen eine medikamentös induzierte HRS-Rückbildung in der Subgruppe der Patienten auf der LTX-Warteliste auf die geplante LTX hat ist umstritten.
Ziele:
Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Untersuchung der Effekte einer Terlipressin-/Albumin-Behandlung bei Patienten mit HRS auf eine geplante LTX.
Methodik:
Alle Patienten mit Leberzirrhose und HRS, die im Zeitraum von Januar 2013 bis Januar 2016 in unserem Leber- und Transplantationszentrum mit Terlipressin und Albumin behandelt wurden, wurden prospektiv erfasst und nachverfolgt. Relevante klinische und laborchemische Parameter sowie Endpunkte wie Überleben, Notwendigkeit einer Nierenersatztherapie, LTX sowie LTX-assoziierte Komplikationen wurden ausgewertet.
Ergebnis:
Insgesamt wurden 106 Patienten mit HRS mit Terlipressin/Albumin, hiervon wurden 39 Patienten auf der LTX-Warteliste geführt. Während bei Patienten ohne LTX-Option das Ansprechen auf eine Terlipressin-Behandlung mit einem besseren Gesamt-Überleben assoziiert war, zeigte sich kein Unterschied im Überleben in der LTX-Kohorte (p = 0,76). Patienten auf der LTX-Warteliste ohne Ansprechen auf Terlipressin hatten nach der Behandlung einen höheren MELD-Score als die Gruppe der Patienten mit HRS-Rückbildung (24 vs. 17, p = 0,04). Im Rahmen der Nachbeobachtung wurde bei 25/39 Patienten eine LTX durchgeführt. Dabei wurde eine LTX häufiger bei Patienten mit Nicht-Ansprechen auf Terlipressin durchgeführt (16/20 vs. 9/19; p = 0,03), und die mediane Dauer von der HRS-Episode bis zur LTX war kürzer (12 vs. 130 Tage; p = 0,03). Die 6-Monats-Überlebensrate betrug 76%.
Schlussfolgerung:
Das Ansprechen auf Terlipressin ist bei Patienten mit HRS, die sich auf der LTX-Warteliste befinden, mit einer geringeren LTX-Wahrscheinlichkeit und längeren Wartezeiten bis zur LTX assoziiert. Bei ähnlichem Gesamtüberleben der Gruppe der Patienten ohne Therapieansprechen scheint der Haupteffekt der Behandlung in einer Verzögerung der LTX zu liegen.