Z Gastroenterol 2017; 55(08): e57-e299
DOI: 10.1055/s-0037-1605046
Kurzvorträge
Leber und Galle
Leberchirurgie und experimentelle Grundlagen: Donnerstag, 14 September 2017, 11:30 – 12:42, Rotterdam/Forschungsforum 2
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Hepatische Transplantation von ABCB5+ Stammzellen nach partieller Hepatektomie

L Tietze
1   Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universität Leipzig, Leipzig, Deutschland
,
S Winkler
1   Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universität Leipzig, Leipzig, Deutschland
,
M Hempel
1   Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universität Leipzig, Leipzig, Deutschland
,
A Kluth
2   RHEACELL GmbH & Co. KG, Heidelberg, Deutschland
,
N Tappenbeck
2   RHEACELL GmbH & Co. KG, Heidelberg, Deutschland
,
C Ganss
2   RHEACELL GmbH & Co. KG, Heidelberg, Deutschland
,
B Christ
1   Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universität Leipzig, Leipzig, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
02 August 2017 (online)

 

Einleitung:

Mesenchymale Stammzellen differenzieren in Zellen mit hepatogenen Eigenschaften und stellen eine alternative Quelle für die Behandlung von Lebererkrankungen dar. Eine kürzlich neu entdeckte und einfach zu isolierende ABCB5+ Subpopulation von mesenchymalen Stammzellen (MSC) aus der humanen Haut zeigte ein vielversprechendes Potential für die Therapie unterschiedlicher Erkrankungen.

Ziele:

Zur Therapie bei Lebererkrankungen sollte die Unbedenklichkeit der hepatischen Applikation von ABCB5+ MSC sowie deren Wirkung auf leberspezifische Funktionen untersucht werden.

Methodik:

Nach 1/3 partieller Hepatektomie bei immundefizienten Pfp/Rag2 knockout Mäusen wurden 7,5 × 105 undifferenzierte oder hepatogen differenziert ABCB5+ MSC über die Milz injiziert. Der Einfluss der Zellen auf die Leber wurde anhand der Leberzellschädigung (AST/ALT-Bestimmung im Serum), der Proliferationsrate (Ki67-Immunhistochemie), Lipidakkumulation (Sudan III-Färbung) und die Expression von pro-inflammatorischen Zytokinen (IL-1 beta, IL-6) 2 Tage und 7 Wochen nach der Transplantation analysiert.

Ergebnis:

Die Applikation von hepatogen differenzierten ABCB5+ MSC zeigte keine histologischen Auffälligkeiten im Leberparenchym wie z.B. Nekrosen, Tumore oder die Erhöhung der Transaminasen im Vergleich zur Kontrolle. Auf transkriptioneller Ebene waren die pro-inflammatorischen Zytokine (IL-1 beta, IL-6) nach 7 Wochen signifikant reduziert.

Hepatogen differenzierte ABCB5+ Zellen verminderten 2 Tage postoperativ die Lipidakkumulation wahrscheinlich aufgrund der signifikanten Erniedrigung der Expression des Fettsäuretransporters FABP1. Unter Einbezug aller Werte 2 Tage und 7 Wochen postoperativ zeigte sich eine positive Korrelation zwischen Lipidakkumulation und Proliferationsrate.

Schlussfolgerung:

Hepatogen differenzierte ABCB5+ MSC zeigten nach Transplantation in der Leber keine auffälligen Veränderungen. Insgesamt könnten die hier erhobenen prä-klinischen Ergebnisse die klinische Anwendung der ABCB5+ MSC unterstützen.