Z Gastroenterol 2017; 55(08): e57-e299
DOI: 10.1055/s-0037-1605037
Kurzvorträge
Leber und Galle
Leber- und Nierentransplantation: von der Indikation bis zur Nachsorge: Donnerstag, 14 September 2017, 09:45 – 11:21, Rotterdam/Forschungsforum 2
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Transplantables HCC in resektabler Zirrhose – Resezieren oder Transplantieren?

J Mittler
1   Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland
,
S Heinrich
1   Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland
,
M Heise
1   Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland
,
M Hoppe-Lotichius
1   Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland
,
G Otto
1   Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland
,
R Klöckner
2   Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Mainz, Deutschland
,
C Düber
2   Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Mainz, Deutschland
,
T Zimmermann
3   1. Medizinische Klinik, Mainz, Deutschland
,
P Galle
3   1. Medizinische Klinik, Mainz, Deutschland
,
H Lang
1   Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
02 August 2017 (online)

 

Einleitung:

Die Rolle der primären Leberresektion versus der primären Transplantation bei Patienten mit einem „transplantablen“ und „resektablen“ hepatozellulären Karzinom wird kontrovers diskutiert.

Ziele:

Das Ziel dieser Arbeit war, das Outcome dieser Patienten an unserem Zentrum zu analysieren.

Methodik:

Zwischen 1998 und 2016 wurden an unserem Zentrum 286 primäre Lebertransplantationen und 402 primäre Leberresektionen an HCC-Patienten durchgeführt und in einer prospektiv geführten Datenbank erfasst. Aus diesen wurden die Patienten mit einem HCC innerhalb der Mailand-Kriterien in einer Child A-Zirrhose ausgesucht und alle Patienten mit einer Kontraindikation sowohl für eine Transplantation als auch für eine Resektion ausgeschlossen (Alter, ASA IV/V, vaskuläre Infiltration, extrahepatischer Tumor). Es wurden 61 Patienten nach primärer LTX (Gruppe A) und 49 nach primärer Leberresektion (Gruppe B) identifiziert. Bei Patienten mit einem HCC-Rezidiv nach primärer Resektion wurde eine sekundäre „Salvage“ Transplantation versucht.

Ergebnis:

Die perioperative 90-Tage Mortalität war 1,6% in Gruppe A bzw. 6,1% in Gruppe B. Das 1-, 5- und 10-Jahre Gesamtüberleben (Rezidivfreies Überleben) war 90 (86)%, 72 (62)%, und 49 (46)% in Gruppe A und 88 (61)%, 59 (20)% und 29 (11)% in Gruppe B. Eine „Salvage“ Transplantation war möglich in 13 (42%) von 31 Patienten mit einem Rezidiv-HCC in Gruppe B. In dieser Untergruppe, das 1-, 5- und 10-Jahres Gesamtüberleben (gerechnet ab Leberresektion) war 100%, 100% und 83%.

Schlussfolgerung:

Für Patienten mit einem „transplantablen“ und „resektablen“ HCC in dieser retrospektiven Analyse waren Gesamt- und rezidivfreies Überleben nach primärer Lebertransplantation besser als nach primärer Resektion. Intention-to-Treat prospektive randomisierte Studien sind dringend erforderlich.