Z Gastroenterol 2017; 55(08): e57-e299
DOI: 10.1055/s-0037-1605035
Kurzvorträge
Leber und Galle
Leber- und Nierentransplantation: von der Indikation bis zur Nachsorge: Donnerstag, 14 September 2017, 09:45 – 11:21, Rotterdam/Forschungsforum 2
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Der Einfluss der Bridgingtherapie auf das Überleben und die Rezidivrate nach Lebertransplantation wegen HCC

A Bauschke
1   Universitätsklinikum Jena, Jena, Deutschland
,
A Altendorf-Hofmann
1   Universitätsklinikum Jena, Jena, Deutschland
,
H Kissler
1   Universitätsklinikum Jena, Jena, Deutschland
,
C Malessa
1   Universitätsklinikum Jena, Jena, Deutschland
,
H Mothes
1   Universitätsklinikum Jena, Jena, Deutschland
,
U Settmacher
1   Universitätsklinikum Jena, Jena, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
02 August 2017 (online)

 

Ziel:

Das Tumorrezidiv ist eine häufigste Todesursache nach Lebertransplantation (LTX) wegen HCC. Wir untersuchten den Einfluss der Bridging-Therapie (BT) auf Langzeitüberleben und Tumor-Rezidive.

Methodik:

Wir analysierten 147 konsekutive erwachsene Patienten, die von 1996 bis 2014 transplantiert wurden und die LTX mindestens 3 Monate überlebten. Bridging-Therapien waren TACE, RFA und SIRT. Kumulative Überlebens-(KÜR) und Rezidiv-Raten (KRR) wurden nach Kaplan-Meier berechnet. Die mediane Nachbeobachtungszeit beträgt 48 Monate.

Ergebnis:

Bei 70 Patienten (48%) hatten eine BT, 48 (33%) erlitten ein Tumorrezidiv. Das mediane Überleben aller Patienten betrug 106 Monate. Die beobachtete 5- bzw. 10-Jahres KÜR nach LTX war 61% bzw. 43% (p = 0,016). Bei keinem der 18 Patienten ohne Tumornachweis am Explantat trat ein Tumorrezidiv auf. Signifikanten Einfluss auf die KRR zeigten u.a. BT (p = 0,005), Milan (p = 0,008) und Duvoux-Score (p < 0,001). Bei Stratifizierung nach Milan-Kriterien blieb der Einfluss der BT auf die KRR erhalten (Bild 2): (inside Milan 11% vs. 32%. p = 0,058; outside Milan 31% vs. 57%, p = 0,025). Die BT beeinflusste die Lokalisation des Tumorrezidivs (Bild 1): nach BT wurden intrahepatische Rezidive seltener beobachtet (1% vs. 22%, p < 0,001), extrahepatische Rezidive vergleichbar häufig (23% vs. 32%, p = 0,407). Die KÜR nach extrahepatischem Rezidiv war besser als nach intrahepatischem Rezidiv (p = 0,001).

Schlussfolgerung:

Durch die BT bei HCC werden Langzeitüberleben, KRR und Lokalisation von Tumor-rezidiven nach LTX positiv beeinflusst.

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Abb. 1: Rate intra- und extrahepatischer Rezidive in Abhängigkeit vom Bridging
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Abb. 2: Rezidivrate in Abhängigkeit von den Milankriterien und der Bridgingtherapie