Z Gastroenterol 2017; 55(08): e57-e299
DOI: 10.1055/s-0037-1604946
Kurzvorträge
Pankreas
Prädiktion und Überleben beim Pankreaskarzinom: Freitag, 15 September 2017, 13:00 – 14:28, Coventry/Forschungsforum 4
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Der Einfluss des Schweregrads der neuralen Invasion auf das Überleben und das tumorfreie Überleben im duktalen Adenokarzinom des Pankreas

A Brock
1   Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, München, Deutschland
,
S Schorn
1   Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, München, Deutschland
,
H Friess
1   Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, München, Deutschland
,
GO Ceyhan
1   Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, München, Deutschland
,
IE Demir
1   Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, München, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
02 August 2017 (online)

 

Einleitung:

Die Invasion von Tumorzellen gilt als histopathologisches Merkmal des Adenokarzinoms des Pankreas/PDAC. Durch systematische Aufarbeitung von PDAC-Tumorpräparaten konnte bereits eine Inzidenz von 100% nachgewiesen werden, sodass die neurale Invasion/NI als omnipräsentes Merkmal im PDAC angesehen werden kann. In Abhängigkeit des Schweregrads der NI kann diese in eine epineurale, eine perinuerale und eine endoneurale NI unterteilt werden. Ziel dieser Arbeit ist es, den Einfluss des Schweregrads der NI mittels unseres NI-Severity-Scores/NISSC auf die Überlebens-/OS und auf die Rezidivfreie-Zeit/DFS zu ermitteln.

Patienten und Methoden:

Von allen Patienten, die sich zwischen 2007 – 2015 auf Grund eines PDAC im Klinikum rechts der Isar einer kurativen Tumorresektion unterziehen mussten, wurden histopathologische Gewebeproben systematisch re-evaluiert und der Schweregrad der NI mittels NISSC bestimmt. Anschließend wurde der NISSC mit der OS und DFS korreliert.

Ergebnisse:

Insgesamt konnten von 226 Patienten Tumorproben re-evaluiert, ein NISSC ermittelt und mit der OS und DFS korreliert werden. Hierbei zeigten Patienten mit einem erhöhten NISSC eine deutlich verschlechterte Überlebenszeit von 17,8 Monaten im Vergleich zu Patienten mit einem niedrigen NISSC (22,8 Monate) oder zu Patienten ohne NI > 26,5 Monate. Dem entsprechend war die DFS ebenfalls bei Patienten mit einem hohen NISSC auf 11,0 Monate vs. 18,6 Monate bei niedrigem NISSC bzw. > 26,5 Monaten bei Patienten ohne NI reduziert. In der multivariaten Analyse konnte die NI als unabhängiger Faktor für die OS und das Auftreten von Lokalrezidiven identifiziert werden.

Schlussfolgerung:

Der Schweregrad der NI ist ein unabhängiger Faktor und führt zu einer wesentlichen Verschlechterung der OS und DFS von PDAC Patienten. Patienten mit einem erhöhten Schwergrad der NI könnten von einer aggressiveren adjuvanten Therapie profierten.