Z Gastroenterol 2017; 55(08): e57-e299
DOI: 10.1055/s-0037-1604938
Kurzvorträge
Pankreas
Pankreasresektionen und perioperatives Management: Freitag, 15 September 2017, 11:30 – 12:50, Coventry/Forschungsforum 4
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Klinische und histopathologische Risikofaktoren für das Überleben nach Pankreaskopfresektion bei ductalem Adenokarzinom des Pankreas

S Chikhladze
1   Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
,
O Sick
1   Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
,
F Makowiec
1   Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
,
S Fichtner-Feigl
1   Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
,
UT Hopt
1   Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
,
UA Wittel
1   Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
02 August 2017 (online)

 

Einleitung:

Der Verlauf des Pankreaskopfkarzinoms nach Resektion ist häufig durch ein Rezidiv mit konsekutiv eingeschränktem Überleben gekennzeichnet. Während das mediane Überleben nur ca. 2 Jahre nach Resektion umfasst überlebt ein Anteil der Patienten die ersten 5 Jahre nach Pankreasresektion.

Ziele:

Ziel war die Analyse klinischer und pathologischer Risikofaktoren dien einen Einfluss auf das 5 Jahres Überleben bei 340 Patienten nach Pankreaskopfresektion haben.

Methodik:

Die Daten des perioperativen Verlaufes wurden kontinuiertlich in einer SPSS Datenbank erfasst und retrospektiv ausgewertet. 340 von 2001 bis 2016 durchgeführte Pankreaskopfresektionen wurden in die Analyse eingeschlossen. Die onkologischen Verlaufsdaten wurden aus der klinikinternen onkologischen Datenbank (CARAT) des Universitätsklinikums Freiburg entnommen. Nach explorativer Datenanalyse wurde ein Uni- und Multivariatanalyse durchgeführt.

Ergebnis:

Das mediane Alter der Patienten betrug 70 Jahre. In 42% der Patienten wurde eine Venenresektion im Rahmen der Pankreaskopfresektion durchgeführt. 70% der Patienten zeigten eine Metastasierung des Tumors in regionale Lymphknoten. Die 30 Tages Mortalität betrug 2,6% (n = 9), die 90 Tages Mortalität 5,3% (n = 18). In 55% der Patienten kam es zu einer Komplikation, in 39% der Patienten zu chirurgischen Komplikationen. In 11% der Patienten war eine Revisionsoperation notwendig. Als Risikofaktoren in der Univariatanalyse zeigte sich, dass eine R1 Resektion das 5-Jahres-Überleben von 18% auf 3% senkt (p < 0,001). Ferner zeigte sich ein Überlebensvorteil für Patienten mit negativen Lymphknoten von 10% auf 25% 5-Jahres-ÜL (p < 0,001). Auch ein lokal fortgeschritteneres Pankreaskopfkarzinom mit Infiltration der Vene im Bereich des Pankreaskopfes führt zu einem verringerten 5 Jahresüberleben von 8% vs. 18% (p < 0,05). Letztlich führte ein undifferenziertes Grading zu einem verminderten 5-Jahres-ÜL mit 9% für G3/G4 Tumore und 18% für G1/G2 Tumore. Alter, BMI, Geschlecht und postoperative Komplikationen hatten keinen Einfluss auf das 5 Jahres Überleben.

Schlussfolgerung:

Resektionsstatus, Lymphknotenstatus und Grading haben einen hochsignifikanten Einfluss auf das 5-Jahresüberleben nach Pankreaskopfresektion bei ductalem Adenokarzinom.