Z Gastroenterol 2017; 55(08): e57-e299
DOI: 10.1055/s-0037-1604929
Kurzvorträge
Pankreas
Möglichkeiten und Grenzen der Pankreaschirurgie: Donnerstag, 14 September 2017, 10:55 – 12:07, Coventry/Forschungsforum 4
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Lungenmetastasen als erstes Rezidiv beim Pankreaskarzinom sind mit einem längeren Überleben assoziiert

F Popp
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland
,
T Kalinski
2   Universitätsklinik Magdeburg, Institut für Pathologie, Magdeburg, Deutschland
,
MC Popp
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland
,
M Klippstein
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland
,
M Suchan
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland
,
M Bludau
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland
,
H Ptok
3   Universitätsklinik Magdeburg, Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Magdeburg, Deutschland
,
Y Zhao
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland
,
C Bruns
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
02 August 2017 (online)

 

Einleitung:

Insgesamt ist das Überleben beim Pankreaskarzinom schlecht. Dennoch stellt sich die Frage, ob sich Patientengruppen mit einer unterschiedlicher Prognose stratifizieren lassen.

Ziele:

Ziel dieser Studie war herauszufinden ob die Art des ersten Rezidivs das Gesamtüberleben beeinflusst und ob damit eine bestimmte Biomarkersignatur assoziiert ist.

Methoden:

In einer retrospektiven Analyse wurden monozentrisch Patienten mit einer Pankreasresektion aufgrund eines Karzinoms von 2008 bis 2014 erfasst (n = 82). Im Follow-up wurde die Zeit bis zum ersten Rezidiv, die Art des ersten Rezidivs, das Gesamtüberleben sowie die Art und Dauer der adjuvanten Therapie erfasst. Für die Rezidivklassifikation wurde eine Befragung der Hausärzte durchgeführt. Außerdem wurden die Nachsorgeuntersuchungen reevaluiert. Patienten, die postoperativ an das Zentrum angebunden waren erhielten vierteljährlich eine CT des Abdomens. Die Auswertung erfolgte 12,5 Monate nach der letzten Operation. Die Tumorresektate wurden immunhistologisch bezüglich Foxp3 und IFIT3 analysiert.

Ergebnisse:

Zum Zeitpunkt der Auswertung erlitten 51 Patienten (62%) ein Rezidiv. Von den 51 Patienten mit Rezidiv überlebten 9 (18%) bis zum Auswertungszeitpunkt. Das mediane Überleben war 22 Monate. Wird das Überleben nach der Art des Rezidivs stratifiziert, zeigt sich ein signifikant unterschiedliches medianes Überleben (Log rank (Mantel-Cox) Test p < 0,0001). Besonders günstig ist das Überleben, wenn als erstes Rezidiv Lungenmetastasen auftreten. Hier lag das mediane Überleben bei 58 Monaten (n = 6). In den Primärtumoren von Patienten mit Lungenmetastasen wurden weniger Foxp3+ und IFIT3+ Zellen gefunden.

Schlussfolgerung:

  • Nach der primären Resektion lassen sich in Abhängigkeit von der Art des ersten Rezidivs Patientengruppen mit unterschiedlicher Prognose definieren.

  • Interessanterweise zeigen Patienten mit Lungenmetastasen ein besseres Überleben als alle anderen Metastasenarten.

  • Im Umkehrschluss muss darüber nachgedacht werden, Patienten mit isolierten Lungenmetastasen bei Diagnosestellung zu resezieren.

  • Primärtumore von Patienten mit Lungenmetastasen weisen ein immunologisch günstiges Biomarkerprofil auf.