Z Gastroenterol 2017; 55(08): e57-e299
DOI: 10.1055/s-0037-1604928
Kurzvorträge
Pankreas
Möglichkeiten und Grenzen der Pankreaschirurgie: Donnerstag, 14 September 2017, 10:55 – 12:07, Coventry/Forschungsforum 4
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Rolle der Leberteilresektion für die Behandlung des hepatisch metastasierten Pankreaskarzinoms

A Andreou
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Campus Charité Mitte und Campus Virchow-Klinikum, Berlin, Deutschland
,
F Klein
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Campus Charité Mitte und Campus Virchow-Klinikum, Berlin, Deutschland
,
R Schmuck
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Campus Charité Mitte und Campus Virchow-Klinikum, Berlin, Deutschland
,
M Schmelzle
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Campus Charité Mitte und Campus Virchow-Klinikum, Berlin, Deutschland
,
J Pratschke
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Campus Charité Mitte und Campus Virchow-Klinikum, Berlin, Deutschland
,
M Bahra
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Campus Charité Mitte und Campus Virchow-Klinikum, Berlin, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
02 August 2017 (online)

 

Einleitung:

Die Rolle der Leberteilresektion für die Therapie von Patienten mit Pankreaskarzinom und synchronen Lebermetastasen (PLM) wird weiterhin kontrovers diskutiert.

Ziele:

Die aktuelle Studie untersuchte die postoperative Morbidität, Mortalität und Langzeitprognose nach Resektion von PLM.

Methodik:

Die klinischen Daten von Patienten, die sich zwischen 1993 und 2015 einer Leberteilresektion für PLM unterzogen haben, wurden untersucht und prognostische Faktoren für das Langzeitüberleben wurden evaluiert.

Ergebnis:

Während der Studienperiode, erhielten 76 Patienten eine Resektion eines Pankreaskarzinoms mit simultaner Resektion von synchronen PLM. Pankreaskopfresektion, Pankreaslinksresektion und totale Pankreatektomie wurde in jeweils 67%, 25% und 8% der Patienten durchgeführt. Der mediane PLM-Durchmesser war 1 (1 – 13)cm und 36% der Patienten hatten multiple PLM. Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 130 Monaten waren die 1-, 3-, und 5-Jahres-Überlebensraten jeweils 41%, 13% und 7%. Die postoperative Morbidität betrug 50% und die Mortalität 5%. Präoperative und postoperative Chemotherapie wurde jeweils 5% und 72% der Patienten verabreicht. In der univariaten Analyse waren die Resektion und Rekonstruktion der A. mesenterica superior (P = 0,016), T4 Stadium (P = 0,033), Lymphknotenmetastasen (P = 0,016), G3 Karzinom (P = 0,037), keine präoperative Chemotherapie (P = 0,013) und keine postoperative Chemotherapie (P = 0,005) signifikant mit einem schlechteren Überleben assoziiert. In der multivariaten Analyse waren ein G3 Karzinom (hazard ratio [HR]= 1,91; 95% confidence interval [CI]= 1,10 – 3,30; P = 0,021), keine präoperative Chemotherapie (HR = 3,98; 95% CI = 1,37 – 11,52; P = 0,011), und keine postoperative Chemotherapie (HR = 1,87; 95% CI = 1,06 – 3,31; P = 0,31) unabhängige Prädiktoren für eine schlechtere Langzeitprognose.

Schlussfolgerung:

Leberteilresektion für synchrone PLM ist ein sicheres Verfahren und kann ausgewählten Patienten im Rahmen von individualisierten Therapiekonzepten angeboten werden. Eine multimodale Therapie bestehend aus Leberteilresektion und perioperative Chemotherapie kann Patienten mit metastasiertem Pankreaskarzinom ein verbessertes Überleben ermöglichen.