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DOI: 10.1055/s-0037-1604887
Erste Ergebnisse einer neuen, funktionellen End-zu-End-Anastomose (Kono-S-Anastomose) nach Darmresektion bei Morbus Crohn
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
02. August 2017 (online)
Hintergrund:
Trotz neuer Medikamente müssen nach wie vor 70 bis 80 Prozent der Patienten mit M. Crohn operativ behandelt werden. Ein häufiges Problem hierbei stellen Rezidive im Bereich intestinaler Anastomosen nach resezierenden Eingriffen dar. Der chirurgischen Technik kommt daher eine besondere Bedeutung zu. Im Jahr 2011 wurde eine neu entwickelte Anastomosentechnik vorgestellt, die als funktionelle End-zu-End-Anastomose mit breitem Durchtritt zu einer deutlichen Reduktion der chirurgischen Rezidivrate führen soll. Sie erbaubt im Vergleich zur Seit-zu-Seit-Stapleranastomose eine endoskopische Dilatation im Verlauf.
Zielsetzung:
Evaluation der Kono-S-Anastomosentechnik nach intestinaler Resektion bei Patienten mit M. Crohn an einem universitären Zentrum in Deutschland.
Methodik:
Alle Patienten die im Zeitraum 06/2015 bis 02/2017 an der Chirurgischen Klinik der Universitätsmedizin Mannheim nach Darmresektion eine Kono-Anastomose erhielten, wurden in die Studie eingeschlossen. Klinische Daten und chirurgische Komplikationen während des stationären Aufenthaltes wurden in einer prospektiven Datenbank erfasst und ausgewertet. Das Follow-Up erfolgte mittels Telefoninterview sowie anhand eines Fragebogens.
Ergebnisse:
51 Patienten (m/w: 22/29) wurden eingeschlossen. Das mediane Follow-Up betrug 12 Monate. Zwei Patienten entwickelten Komplikationen mit einem Clavien-Dindo-Score > III (eine Anastomoseninsuffizienz, eine mesenteriale Nachblutung). 17 Patienten (33,3%) zeigten postoperativ einen unauffälligen stationären Verlauf. 34 Patienten (66,6%) wurden endoskopisch oder mittels MRT nachverfolgt, wobei sich in beiden Untersuchungen kein Anhalt für ein Anastomosenrezidiv ergab. Eine endoskopische Intervention war bei keinem Patienten erforderlich. Die Operationsdauer betrug im Mittel 169 Minuten.
Schlussfolgerung:
Die Kono-S-Anastomose bei M. Crohn ist eine sichere chirurgische Technik mit niedriger Morbidität. Die frühe Nachbeobachtungsphase zeigt keine Rezidive im Bereich der Anastomose. Für die weitere Evaluation sind Langzeitdaten erforderlich.