Z Gastroenterol 2017; 55(08): e57-e299
DOI: 10.1055/s-0037-1604865
Kurzvorträge
Dünndarm und Dickdarm, Proktologie
Kolonkarzinom: Von den Grundlagen zu neuen Therapieoptionen: Donnerstag, 14 September 2017, 08:00 – 09:20, Barcelona/Forschungsforum 5
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Bedeutung nichtkodierender RNA in der Tumorprogression des Kolonkarzinoms

C Hackl
1   Uniklinik Regensburg, Chirurgie, Regensburg, Deutschland
,
XH Ho
2   Universität Regensburg, Biochemie, Regensburg, Deutschland
,
HJ Schlitt
1   Uniklinik Regensburg, Chirurgie, Regensburg, Deutschland
,
G Meister
2   Universität Regensburg, Biochemie, Regensburg, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
02 August 2017 (online)

 

Einleitung:

Lange nichtkodierende RNAs (lncRNAs) sind wichtige Genregulatoren. Über definierte Bindungsstellen an messenger RNAs (mRNAs) können sie die Expression von Genen inhibieren und über diesen Mechanismus sowohl als Oncogene als auch als Tumorsupressoren agieren. Bisher ist allerdings wenig über die Rolle nichtkodierender RNAs in Tumormetastasierung und Therapieansprechen auf metronome Chemotherapie bekannt. Ziel der vorliegenden Studie ist die Identifikation und funktionelle Charakterisierung nichtkodierender RNAs in Primärtumor und Lebermetastasen unter metronomer Chemotherapie im Mausmodell des kolorektalen Karzinoms.

Ziele:

Ziel der vorliegenden Studie ist die Identifikation und funktionelle Charakterisierung nichtkodierender RNAs in Primärtumoren und Lebermetastasen unter metronomer Chemotherapie im Mausmodell und humanen Proben des kolorektalen Karzinoms.

Methodik:

Verwendete Modelle sind das orthotope Xenotransplatationsmodell humaner HT29 Tumorzelllinien in CB17 SCID Mäusen sowie das murine CMT93 C57/BL6 Modell. Nach orthotoper intrazökaler oder alternativ intrasplenischer Tumorzellinjektion erfolgt die metronome Therapie mittels täglicher Gavage von 1 mg/kg KG Topotecan. Nach Versuchsende werden resultierende Primärtumoren, Leber- Lungen- und Peritonealmetastasen histologisch und molekularbiologisch evaluiert.

Ergebnis:

Bisher konnten 18 verschiedene lncRNAs identifiziert werden, welche sich signifikant zwischen Primärtumor und Metastasen unterscheiden und zum Teil eine relevante Expressionsänderung unter metronomer Chemotherapie erfahren. In aktuell laufenden Suppressions- und Überexpressionsexperimenten wird deren funktionelle Relevanz getestet. Parallel dazu werden humane Tumorproben auf das Vorliegen entsprechender lncRNAs validiert.

Schlussfolgerung:

Nichtkodierende RNAs haben einen relevanten Einfluss auf Metastasierungsprozesse und Therapieansprechen des kolorektalen Karzinoms. Unser langfristiges Ziel ist die gezielte Beeinflussung nichtkodierender RNA zur therapeutischen Manipulation der Metastasierung des kolorektalen Karzinoms.