Z Gastroenterol 2017; 55(08): e57-e299
DOI: 10.1055/s-0037-1604854
Kurzvorträge
Dünndarm und Dickdarm, Proktologie
Kolonkarzinom – Therapie und Biomarker: Donnerstag, 14 September 2017, 09:30 – 10:58, Barcelona/Forschungsforum 5
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

T-Rex Studie: Internationale prospektive Kohortenstudie für das optimale Ausmaß der Darmresektion beim Kolonkarzinom

H Golcher
1   Universitätsklinik Erlangen, Chirurgische Klinik, Erlangen, Deutschland
,
K Weber
1   Universitätsklinik Erlangen, Chirurgische Klinik, Erlangen, Deutschland
,
M Andric
1   Universitätsklinik Erlangen, Chirurgische Klinik, Erlangen, Deutschland
,
D Raptis
1   Universitätsklinik Erlangen, Chirurgische Klinik, Erlangen, Deutschland
,
H Ueno
2   National Defense Medical College, Department of Surgery, Tokorozawa, Japan
,
W Hohenberger
1   Universitätsklinik Erlangen, Chirurgische Klinik, Erlangen, Deutschland
,
K Sugihara
3   Tokyo Medical and Dental University, Department of Surgical Oncology, Tokio, Japan
,
R Grützmann
1   Universitätsklinik Erlangen, Chirurgische Klinik, Erlangen, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
02 August 2017 (online)

 

Einleitung:

Das longitudinale Ausmaß der Darmresektion beim Kolonkarzinom wird in Deutschland und in Japan unterschiedlich bewertet. Dies schlägt sich auch in den entsprechenden nationalen Leitlinien nieder. Wir orientieren uns bei der Resektion an den zum Tumor führenden Arterien, wobei die hauptversorgende Arterie und die noch nächstliegende Arterie mit reseziert werden. Daraus ergeben sich relativ lange Kolonresektate. In Japan dagegen werden seit langem Kolonkarzinome nach der „10 cm von jeder Tumorseite“-Regel reseziert. Dadurch ist die Länge der japanischen Resektate im Vergleich kürzer.

Ziel:

Bei der T-Rex-Studie soll die Lokalisation von Lymphknotenmetastasen in Bezug zum Kolon und zum Lymphabfluss entlang der Arterien im Mesokolon bestimmt werden. Damit soll eine belastbare Evidenz dafür geschaffen werden, wie die optimale Länge der Kolonresektate und das Ausmaß der zentralen Lymphknotendissektion bei der Kolonkarzinomoperation festzulegen ist.

Methodik:

Prospektive beobachtende Kohortenstudie.

Primäre Analyse: Verteilung der Lymphknotenmetastasen. Hierfür erfolgt eine Fotodokumentation (Fotodokumentati...) der Kolonresektate sowie eine sehr detaillierte pathologische Aufarbeitung mit genauer Lokalisierung der Lymphknoten (filiae) Schema Lymphkno....

Sekundäre Analyse: Überleben in Abhängigkeit von der Länge des Kolonresektates und der zentralen Radikalität.

Einschlusskriterien: histologisch gesichertes Kolonadenokarzinom im Stadium I–III, Einwilligung des Patienten.

Ausschlusskriterien: Carcinoma in situ, Mehrfachkarzinome.

Die Studie wird von der japanischen Gesellschaft für Chirurgie koordiniert und rekrutiert zusammen mit internationalen Partnern.

Insgesamt sollten vom 30.5.13 bis 31.12.17 insgesamt 4000 Patienten im Stadium I–III Kolonkarzinom eingeschlossen werden.

Ergebnis:

Bis April 2017 wurden 1760 Patienten in Japan und 125 Patienten in Europa eingeschlossen.

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Abb. 1: Fotodokumentation: Hemikolektomie rechts
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Abb. 2: Schema Lymphknotendokumentation

Schlussfolgerung:

Um das Studienziel doch noch zu erreichen wird voraussichtlich die Rekrutierungsdauer verlängert. Außerdem sollen noch weitere Zentren in Deutschland und Europa initiiert werden.