Z Gastroenterol 2017; 55(08): e57-e299
DOI: 10.1055/s-0037-1604822
Kurzvorträge
Dünndarm und Dickdarm, Proktologie
CED: Schweregrad und Komplikationen: Freitag, 15 September 2017, 16:10 – 17:30, Florenz/Forschungsforum 3
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Lebensbedrohliche thrombotische/thromboembolische Komplikationen bei jungen Patienten mit CED

S Schmid
1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin 1, Regensburg, Deutschland
,
R Mair
1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin 1, Regensburg, Deutschland
,
CN Demirci
1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin 1, Regensburg, Deutschland
,
V Pavel
1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin 1, Regensburg, Deutschland
,
FX Dechant
1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin 1, Regensburg, Deutschland
,
M Mueller
1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin 1, Regensburg, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
02 August 2017 (online)

 

Insbesondere Pat. im jüngeren Lebensalter sind von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) betroffen. In Zusammenhang mit CED wird auch eine Hyperkoagulabilität beschrieben, damit assoziiert treten v.a. tiefe Beinvenenthrombosen und auch Lungenembolien gehäuft auf. Eine Sinusvenenthrombose (SVT) ist hingegen sehr selten.

Es werden zwei junge Pat. mit CED vorgestellt, die auf Grund von lebensbedrohlichen thrombotischen/thromboembolischen Komplikationen im Jahr 2017 auf unserer internistischen Intensivstation hospitalisiert waren.

Eine 22-j. Pat. wurde mit schwerster Dyspnoe mit Indikation zur Intubation aufgenommen. 3 Jahre zuvor war eine Colitis ulcerosa diagnostiziert worden. Laborchemisch zeigte sich eine schwerste Anämie (Hb 2,7 g/dl). Im Rahmen eines CT-Thorax ergab eine zentrale Lungenembolie (LE) bds.. Es wurde eine Antikoagulation mittels Heparin-Perfusor initiiert. Endoskopisch zeigte sich ein Schub der CU. Im kurzfristigen Verlauf konnte die Pat. extubiert und auf Normalstation verlegt werden. Sie befindet sich jetzt in hervorragendem Allgemeinzustand.

Weiterhin wird ein 20-jähriger Pat. mit seit 14 Tagen bestehenden holocephalen Kopfschmerzen vorgestellt. Vor 2 Jahren war ein M. Crohn erstdiagnostiziert worden. Die durchgeführte MR-Bildgebung des Schädels ergab die Diagnose einer SVT. Endoskopisch zeige sich eine floride Entzündung. Es erfolgte eine Antikoagulation mittels Heparin-Perfusor. Darunter kam es zu einer schnellen Verbesserung der Symptomatik. In der Kontrollbildgebung war der Thrombus kaum mehr nachweisbar. Der Pat. befindet sich heute in hervorragendem Zustand.

CED ist ein unabhängiger Risikofaktor für das Auftreten von Thrombosen und Thromboembolien. Grund dafür ist u.a. eine Hyperkoagulabilität. Thrombosen und Thromboembolien treten v.a. während akuter Krankheitsschübe auf. Im Gegensatz zur LE ist die SVT ist eine sehr seltene, aber ebenso schwerwiegende thrombotische Komplikation bei CED. Häufigstes Symptom sind Kopfschmerzen. Es ist wichtig, an die SVT zu denken, da es sich um eine sehr gefährliche Komplikation handelt.