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DOI: 10.1055/s-0037-1604809
6-TGN-Spiegel innerhalb eines definierten Zielbereichs sind bei M. Crohn mit niedrigem fäkalem Calprotectin assoziiert
Publication History
Publication Date:
02 August 2017 (online)
Einleitung:
Azathioprin/6-Mercaptopurin (AZA/6-MP) ist eines der Erstlinienimmunsuppressiva für die Behandlung des M. Crohn, aber die Wertigkeit von 6-Thioguanin (TGN)-Spiegelbestimmungen wird kontrovers diskutiert. Trotz der steigenden Bedeutung von Markern mukosaler Heilung existieren kaum Daten zu deren Assoziation mit 6-TGN-Spiegeln bei M. Crohn.
Ziele:
Wir untersuchten deshalb den Zusammenhang zwischen 6-TGN-Spiegeln bei AZA/6-MP-monobehandelten Patienten mit M. Crohn und fäkalem Calprotektin (FC).
Methodik:
456 zwischen 2009 und 2016 erfolgte 6-TGN-Bestimmungen wurden retrospektiv evaluiert. 159 Bestimmungen bei 102 M. Crohn-Patienten unter Azathioprin-Monotherapie wurden mit dem FC korreliert.
Ergebnis:
Wenn der 6-TGN-Spiegel in einem definierten Zielbereich (200 – 450 pmol/8 × 108Erythrozyten) lag, war das fäkale Calprotectin signifikant häufiger < 200 µg/g als bei 6-TGN-Spiegeln außerhalb dieses Bereichs (p < 0,05). Die Azathioprin-Dosis (mg/kg) war zwischen beiden Gruppen nicht signifikant unterschiedlich. In einer kleinen longitudinalen Kohorte konnte mit einer Azathioprin-Dosissteigerung eine Anhebung des 6-TGN-Spiegels erreicht werden (182 vs. 202 pmol/8 × 108 Erythrozyten), der Effekt auf das fäkale Calprotectin war jedoch nicht statistisch signifikant.
Schlussfolgerung:
In unserer retrospektiven Analyse bei M. Crohn-Patienten unter immunsuppressiver Monotherapie mit Azathioprin zeigte sich, dass 6-TGN-Spiegel innerhalb eines Zielbereichs von 200 – 450 pmol/8 × 108 Erythrozyten häufiger mit einem Calprotectin < 200 µg/g verknüpft waren. Ein durch 6-TGN-Spiegel gesteuerter Treat-to-Target-Ansatz zur Erreichung einer mukosalen Heilung sollte in prospektiven Studien überprüft werden.