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DOI: 10.1055/s-0037-1604807
Stolperstein Autofluoreszenz bei Immunfluoreszenz-basierter Entzündungsgraduierung in CED-Gewebe
Publication History
Publication Date:
02 August 2017 (online)
Einleitung:
Während unseren Studien zu Pathomechanismen der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) stellten wir ein disseminiertes zelluläres intensives Autofluoreszenzsignal in Paraffin eingebetteten Gewebeschnitten von CED-Patienten fest. Zur Beantwortung von individuellen Forschungsfragen mittels Immunfluoreszenz (IF) von entzündetem Darmgewebe ist allerdings ein spezifisches Antikörpersignal ohne Autofluoreszenz unabdingbar.
Ziele:
Wir beschreiben hier die Existenz von Autofluoreszenz sowie dessen Reduktion mit Sudanschwarz B in humanen entzündeten Darmgewebe.
Methodik:
Wir analysierten IF-Negativkontrollen (ohne Antikörper) von entzündetem Gewebe von CED-Patienten, sowie gesunden Kontrollen, als auch murines Darmgewebe auf das Vorkommen von Autofluoreszenz. Verwendet wurden ein konventionelles und ein konfokales Immunfluoreszenzmikroskop. Zur Blockade der Autofluoreszenz nutzen wir Sudanschwarz B (SBB) in 70% Ethanol gelöst mit den Konzentrationen: 0%, 0,1%, 0,5%, 1%, 2%.
Ergebnisse:
In humanem Darmgewebe zeigt sich eine über weite Emissionsspektren vorhandene zelluläre Autofluoreszenz, quantitativ vermehrt in entzündetem Gewebe. Die Signale befinden sich in basalen Anteilen der Krypten, aber auch aufsteigend nach apikal und in Erythrozyten. Wir vermuten eine prädominante Autofluoreszenz in Immunzellen des Epithels und der Lamina propria verursacht durch Lipofuszin. Im murinen Darm befinden sich autofluoreszente Granula in den Kryptengründen auf Höhe der LGR5+ Stammzellen. Mit SBB erreichten wir eine konzentrationsabhängige Reduktion der Autofluoreszenz.
Schlussfolgerung:
Die dominante Existenz von Autofluoreszenz in Immunzellen des Darmgewebes von CED-Patienten zeigt die Bedeutung von Negativkontrollen und die Limitation von Immunfluoreszenzfärbungen für potentiell diagnostische Zwecke auf.