Z Gastroenterol 2017; 55(08): e57-e299
DOI: 10.1055/s-0037-1604762
Kurzvorträge
Ösophagus und Magen
Biomarker für Krankheitsrisiko und Prognose bei Ösophagus- und Magenkarzinom: Freitag, 15 September 2017, 10:10 – 11:30, Florenz/Forschungsforum 3
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Ausprägung der c-MET- und HER2-Expressionen beim Magenkarzinom und deren Korrelation mit klinisch-pathologischen Parametern

F Dittmar
1   UKGM Gießen, Gießen, Deutschland
,
P Stübs
2   DRK Kliniken Berlin, Chirurgie, Berlin, Deutschland
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
02. August 2017 (online)

 

Hintergrund:

Das Ziel dieser Studie war zu klären, ob eine Überexpression von c-MET bzw. HER2 eine Auswirkung auf die klinisch-pathologischen Parameter und/oder der Prognose des Magenkarzinoms zeigt sowie eine direkte Korrelation untereinander besteht.

Methoden:

134 Magenresektate wurden zwischen 2007 – 2012 archiviert und retrospektiv auf die c-MET- und HER2-Expression mithilfe des immunhistochemischen Verfahrens (IHC) überprüft. Der HER2-Status IHC2+ wurde zusätzlich mittels der Chromogenen in situ-Hybridisierung (CISH) verifiziert. Die statistische Datenanalyse erfolgte auf Grundlage der im Rahmen der prospektiven multizentrischen Beobachtungsstudie QCGC'07/09 aquirierten Parameter.

Ergebnisse:

Insgesamt resultierten 71 Patienten (53%) als c-MET low und 63 Personen (47%) als c-MET high bzw. 122 Patienten (91%) als HER2 negativ und 12 Personen (9%) als HER2 positiv exprimierend. c-MET high war hierbei signifikant stärker beim intestinalen Typ nach Laurén (63,8%; p = 0,001) sowie einem mäßig bis schlecht differenziertem Tumorgewebe (G2 50,9%, G3 43,9%; p = 0,038) vertreten und mit einer Lymphgefäßinfiltration (L1 59,1%; p = 0,039) vergesellschaftet. HER2 zeigte bis auf die statistisch relevante Korrelation bei guten bis mäßig differenzierten Tumoren (G1/2 75%, p = 0,016) keinen weiteren signifikanten Einfluss auf die klinisch-pathologischen Parameter. Das mediane Gesamtüberleben zeigte sich für die c-MET high exprimierenden (c-MET low 56 Monate, SD:± 24,67; 95%KI: 7,65 – 104,36 vs. c-MET high 32 Monate, SD:± 8,08; 95%KI: 16,16 – 47,84; p = 0,839) als auch HER2 negativen (Medianes-OS HER2 negativ 38 Monate, SD:± 14,11; 95%KI: 10,35 – 65,65; Medianes-OS HER2 positiv not reached; p = 0,305) Patienten verkürzt. 8/134 Präparate (5,97%; p = 0,135) waren in beiden Expressionsmustern high bzw. positiv, ohne signifikanten Unterschied auf das OS (p = 0,393). In der multivariaten Analyse konnten weder c-MET (HR 1,307, 95% CI: 0,56 – 3,06, p = 0,537) noch HER2 (HR 1,067, 95%CI: 0,34 – 3,37, p = 0,912) als unabhängige prognostische Faktoren verifiziert werden.

Zusammenfassung:

In unseren Untersuchungen waren die c-MET high – bzw. HER2 negative – Expression mit einem schlechteren OS vergesellschaftet. Es konnte jedoch keine direkte Korrelation zwischen HER2 und c-MET aufgezeigt werden.