Z Gastroenterol 2017; 55(08): e57-e299
DOI: 10.1055/s-0037-1604751
Kurzvorträge
Ösophagus und Magen
Benigne Ösophaguserkrankungen – Achalasie, Reflux, Zenkerdivertikel: Freitag, 15 September 2017, 10:05 – 11:33, Rotterdam/Forschungsforum 2
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Transoral incisionless fundoplication mit dem MUSE™ Device: eine Fallserie

YB Werner
1   Klinik für Interdisziplinäre Endoskopie; Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Hamburg, Deutschland
,
G Schachschal
1   Klinik für Interdisziplinäre Endoskopie; Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Hamburg, Deutschland
,
S Groth
1   Klinik für Interdisziplinäre Endoskopie; Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Hamburg, Deutschland
,
H Ehlken
1   Klinik für Interdisziplinäre Endoskopie; Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Hamburg, Deutschland
,
O Mann
2   Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie; Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Hamburg, Deutschland
,
T Rösch
1   Klinik für Interdisziplinäre Endoskopie; Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Hamburg, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
02 August 2017 (online)

 

Einleitung:

Die transoral incisionless fundoplication (TIF) wurde als alternative Therapieform der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) entwickelt. Sie ist bislang aber nicht etabliert. Verschiedene TIF-Devices sind erhältlich. Wir berichten über unsere Erfahrungen mit dem Medigus Ultrasonic Surgical Endostapler (MUSE™), einem neuen, innovativen Device der endoluminalen GERD- Therapie.

Ziele:

Primärer Endpunkt war der Behandlungserfolg nach 6 Monaten erhoben durch die klinischen und objektiven Behandlungsdaten.

Methodik:

Eine transorale anteriore Fundoplikatio mit dem MUSE™-Device wurde bei 5 Patienten (4 männlich, mittleres Alter: 55 Jahre, range: 37 – 74) mit langjähriger GERD in Intubationsnarkose durchgeführt. Präinterventionell wurden bei den Patienten eine hochauflösende Manometrie und eine 24h-pH Metrie durchgeführt. Exklusionkriterien waren Barrett-Metaplasie und Hiatushernie > 2 cm. Patienteninterviews wurden nach 3 Monaten telefonisch durchgeführt, klinische und objektive Kontrollen erfolgten nach 6 Monaten.

Ergebnis:

Die Prozedur wurde in allen Fällen erfolgreich durchgeführt. Die mittlere Interventionszeit betrug 101 Minuten (range:55 – 165). Es traten keine schwerwiegenden Komplikationen oder adverse events auf. Die Intervention führte zu einem leichten Anstieg der Leukozyten (prä 6,8, post 11,3; p < 0,01) und des C-reaktiven Proteins (prä 5,3, post 14,5; p < 0,01). Die mittlere Krankenhausdauer betrug 3 Tage (range: 2 – 4). Drei Monate nach Intervention waren alle (5/5) Patienten ohne Dysphagie und 4/5 (80%) ohne Refluxbeschwerden sowie ohne Einnahme von Protonenpumpenhemmer (PPI). Nach 6 Monaten konnten bei allen (5/5) Patienten Refluxbeschwerden und PPI-Einnahme evaluiert werden. Die Endoskopie zeigte eine komplette Auflösung der Manschette in 4/5 Patienten. Eine Teilmanschette war bei einem Patienten nachweisbar, in diesem Fall belegte die 24h pH Metrie lediglich eine Reduktion des pathologischen gastroösophagealen Refluxes (prä 15,5% der Zeit pH < 4, post 9,4%).

Schlussfolgerung:

Die TIF Prozedur mit dem neuen MUSE™ Device ist sicher und induziert keine Dysphagie. Sie hat einen exzellenten temporären Effekt auf die GERD-Beschwerden. Aber klinische Effektivität und geklammerte Plikatur sind in dieser kleinen Fallserie nicht von Dauer.