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DOI: 10.1055/s-0037-1604740
Komplikationsprofil und Langzeitverlauf nach Drainage von Pankreasnekrosen und Pseudozysten mittels LAMS (Lumen-apposing metal stent)
Publication History
Publication Date:
02 August 2017 (online)
Einleitung:
Die transgastrische oder transduodenale Drainage von Pankreasnekrosen und Pseudozysten mittels LAMS (lumen-apposing metal stent) stellt eine Alternative zur Plastik-Stent gestützten Drainage mit guter Kurzzeiteffektivität dar. Weitere Daten zur Sicherheit und Langzeitergebnisse fehlen.
Ziele:
Diese retrospektive Analyse diente der Evaluation von Axios-Stent assoziierten Komplikationen bei Stentanlage oder -entfernung sowie Dislokation und inter-/oder postinterventionellen Blutungen.
Methodik:
In zwei Zentren (SRH Wald Klinikum Gera: n = 147; Uniklinikum Dresden: n = 100) erfolgte von 10/2011 bis 04/2017 die retrospektive Analyse von 247 Axios-Stent-Anlagen an insgesamt 207 Patienten (52 Frauen, 155 Männer) mit Pseudozysten oder Nekrosen als Komplikation einer akuten Pankreatitis oder bei postoperativen Verhalten.
Ergebnis:
Von 247 Stentanlagen erfolgte die Mehrzahl transgastrisch (n = 199) oder transduodenal (n = 40). Die mittlere Verweildauer der Stents betrug 78 Tage, es wurden bei 56 Patienten Nekrosektomien durchgeführt. 181 Stents wurden geplant entfernt, 12 sind spontan abgegangen, 10 dislozierten im Verlauf, bei 25 Stents konnte keine Entfernung erfolgen (nicht erschienen, nicht geplant oder verstorben), 3 Anlagen waren frustran und 16 Stententfernungen standen aus. Eine klinische Remission (Ausheilung der Läsionen) wurde bei 194 von 207 Patienten erreicht. 6 Patienten erlitten eine Sepsis, jeweils 2 Patienten eine Aspiration oder eine Perforation, es kam zu einem Pleuraempyem und einer Verlegung des Ösophagus. Ein Stent war eingewachsen. Es traten 7 Blutungen (ein lienales Pseudoaneurysma, 3 spontan aus Stents, eine bei Spülung einer Nekrosehöhle, eine nach Ballondilatation und eine aus dem Punktionskanal nach frustraner Stentanlage) auf, die ohne Einfluss auf das Überleben waren und bis auf das Aneurysma endoskopisch beherrscht wurden.
Schlussfolgerung:
Bei 247 Axiosstentanlagen zeigten sich Komplikationen in insgesamt 13,5% der Fälle (die häufigsten: Dislokation (4%), Blutungen (3%), Sepsis (2,5%) und Applikationsprobleme (1%)). In dem hier verfolgten Protokoll mit Stententfernung nach einem Median von 78 Tagen wurden keine klinisch relevanten poststationären Blutungen bis zur Stententfernung beobachtet.