Einnahme von NSAR erhöht selektiv das Risiko für die Entstehung einer Divertikulitis: monozentrische Analyse von Patienten mit Divertikulose

Einleitung:

Die Divertikulitis ist eine häufige Erkrankung. Die Risikofaktoren, die einen Schub auslösen, sind noch unzureichend untersucht. Wir untersuchten daher die Assoziation von nichtsteroidalen antiinflammatorischen Antirheumatika (NSAR) (insbesondere nicht ASS-NSAR), und verglichen sie mit dem Einfluss anderer Risikofaktoren auf die Progression von der Divertikulose zur Divertikulitis bei Patienten, bei denen koloskopisch eine Divertikulose nachgewiesen wurde.

Methodik:

Insgesamt wurden 194 Patienten die einer kompletten Koloskopie in unserem Zentrum zwischen 2012 und 2016 unterzogen wurden, eingeschlossen. 144 Patienten mit Divertikulose ohne vorausgegangene Divertikulitis (medianes Alter 71 Jahre; 9,7% Männer) und 50 mit vorausgegangener Divertikulitis (medianes Alter 64 Jahre; 54,0% Männer). Daten über die aktuelle und frühere Medikation als auch die Begleiterkrankungen wurden mit einem strukturierten Fragebogen und anhand der elektronischen Patientenakte erfasst.

Ergebnisse:

Patienten mit Divertikulitis waren signifikant (P < 0,001) jünger verglichen mit Kontrollen ohne Divertikulitis (medianes Alter 64 vs. 71 Jahre). Die Einnahme von NSAR erhöhte signifikant das Risiko einer Divertikulitis (OR 3,2; 95% CI 1,5 – 6,9). In der multivariaten Analyse waren sowohl Alter (P < 0,001) als auch NSAR (P = 0,03) unabhängige Prädiktoren einer Divertikulitis. Die Einnahme von Acetlysalicylsäure war nicht mit einer Divertikulitis assoziiert.

Schlussfolgerungen:

Unsere Studie bestätigt, dass die Einnahme von NSAR mit Divertikulitis assoziiert ist. Hier konnten wir erstmalig zeigen, dass nicht-ASS-NSAR selektiv mit Divertikulitis assoziiert sein könnten. Ältere Patienten scheinen ein niedrigeres Risiko für eine Divertikulitis zu haben. Die Ergebnisse weisen auf eine spezifische Rolle von Aspirin und anderen NSAR bei der Entstehung der Divertikulitis hin.