Z Gastroenterol 2017; 55(05): e28-e56
DOI: 10.1055/s-0037-1603380
Endoskopie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Auswirkung der Patientenaufklärung auf die Qualität der Darmvorbereitung vor einer Koloskopie

D Hubner
1   Klinikum Wels-Grieskirchen, Abteilung für Innere Medizin 1, Wels, Austria
,
M Topic
1   Klinikum Wels-Grieskirchen, Abteilung für Innere Medizin 1, Wels, Austria
,
P Knoflach
1   Klinikum Wels-Grieskirchen, Abteilung für Innere Medizin 1, Wels, Austria
,
H Hofer
1   Klinikum Wels-Grieskirchen, Abteilung für Innere Medizin 1, Wels, Austria
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Publication History

Publication Date:
16 May 2017 (online)

 

Einleitung:

Die Zahl ambulanter Patienten mit nicht befriedigender Darmreinigung vor einer Koloskopie stellt ein relevantes Problem dar. Wir untersuchten, ob durch Einführung eines Aufklärungs- bzw. Informationsgespräches (speziell im Hinblick auf die Vorbereitung) die Qualität verbessert werden kann.

Patienten und Methode:

Es wurden insgesamt 313 Patienten in 3 Gruppen (A, B, C) untersucht. Gruppe A (n = 120): Vorbereitung mit Endofalk (ohne Gespräch, 4 Liter PEG), Gruppe B (n = 73): Vorbereitung mit Moviprep (2 Liter PEG) und Patientenaufklärungsblatt und Gruppe C (n = 120): Vorbereitung mit Moviprep (2 Liter PEG), Patientenaufklärungsblatt und Aufklärungsgespräch. In allen Fällen wurde eine „Split-dose“-Vorbereitung gewählt. Das Aufklärungsgespräch umfasste eine Präsentation mit Endoskopiebildern, Gebrauchsanweisung zur Verwendung der Vorbereitungslösungen, Ernährungsempfehlungen und Tipps zur Stuhlbeurteilung. Die Umstellung von Endofalk auf Moviprep erfolgte um durch eine Reduktion der PEG-Menge die Compliance zu erhöhen. Der Reinigungsgrad wurde von den Untersuchern in 5 Gruppen (nach ÖGGH) eingeteilt (ausgezeichnet – gut – mittelmäßig – schlecht – nicht ausreichend). Zudem wurde der Golytely-Verbrauch ermittelt, das bei unzureichend vorbereiteten Patienten zusätzlich vor der Koloskopie verabreicht werden musste.

Ergebnisse:

In der Gruppe A waren 47% ausgezeichnet und gut vorbereitet, 32% mittelmäßig und 21% schlecht bzw. nicht ausreichend vorbereitet. In der Gruppe B waren 63% ausgezeichnet und gut, 26% mittelmäßig und 11% schlecht bzw. nicht ausreichend vorbereitet. In der Gruppe C waren 78% ausgezeichnet und gut, 20% mittelmäßig, 2% schlecht und 0% nicht ausreichend vorbereitet. Zudem konnte der Golytely-Verbrauch von Gruppe A zur Gruppe C (jeweils n = 120) von 108 auf 63 Liter (minus 42%) reduziert werden.

Zusammenfassung:

Durch gezielte Aufklärungsgespräche bei ambulanten Patienten kommt es zu einem deutlich besseren Reinigungsgrad des Darms. Zudem kann der Verbrauch einer zusätzlichen PEG Lösung (nach Beurteilung des Stuhls durch eine Endoskopie-Schwester) fast halbiert werden. Die reduzierte PEG Menge (2 Liter) und frei wählbare Flüssigkeit hat sich, unter Beibehaltung der „Split dose“, zudem günstig ausgewirkt.