Aktuelle Ernährungsmedizin 2017; 42(03): 241-272
DOI: 10.1055/s-0037-1603262
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

MOBILITÄT, FUNKTIONELLER ZUSTAND UND FATIGUE BEI MANGELERNÄHRTEN, GERIATRISCHEN PATIENTEN BEI KRANKENHAUSENTLASSUNG

K Franz
1   Charité Universitätsmedizin Berlin, Forschungsgruppe Geriatrie, Berlin, Germany
,
L Otten
1   Charité Universitätsmedizin Berlin, Forschungsgruppe Geriatrie, Berlin, Germany
,
L Bahr
1   Charité Universitätsmedizin Berlin, Forschungsgruppe Geriatrie, Berlin, Germany
,
J Kiselev
1   Charité Universitätsmedizin Berlin, Forschungsgruppe Geriatrie, Berlin, Germany
,
U Müller-Werdan
1   Charité Universitätsmedizin Berlin, Forschungsgruppe Geriatrie, Berlin, Germany
,
K Norman
1   Charité Universitätsmedizin Berlin, Forschungsgruppe Geriatrie, Berlin, Germany
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
20. Juni 2017 (online)

 

Introduction:

Ein Großteil der geriatrischen Patienten wird mit einer Mangelernährung entlassen. Ein schlechter Ernährungszustand geht häufig mit funktionellen Beeinträchtigungen einher (1).

Objectives:

Wir untersuchten deshalb den funktionellen Zustand anhand verschiedener Methoden sowie Fragebögen und die Prävalenz von Frailty bei mangelernährten, geriatrischen Patienten bei Krankenhausentlassung in die Häuslichkeit.

Methods:

Patienten, die nach dem Mini Nutritional Assessment Short Form (MNA-SF) eine moderate (8 – 11 Punkte) bzw. schwere Mangelernährung (≤7 Punkte) aufwiesen, wurden in die Analyse eingeschlossen. Die Mobilität wurde anhand des 4 m-Gehtests sowie mittels des Timed-Up-and-Go-Tests überprüft. Die isometrische Handkraft und Knieextensionskraft wurden mit Dynamometern gemessen. Frailty-Status wurde anhand der Fried-Kriterien eingeteilt (2). Mithilfe diverser Fragebögen wurden Anorexie (CNAQ), funktionelle Einschränkungen im Alltag (LASA), depressive Symptomatik (CES-D) und Fatique (BFI) erfasst. Die Sturzhäufigkeit in den letzten 12 Monaten wurde anamnestisch erhoben.

Results:

Es wurden 145 mangelernährte Patienten (77,9 ± 6,8Jahre; 59% Frauen) bei Entlassung untersucht. Davon waren 50% prefrail und 46,4% frail und 73,6% litten an Anorexie. Der Großteil der Probanden gab funktionelle Einschränkungen bei alltäglichen Aktivitäten an (keine: 2,1%; leichte: 59,3%; erhebliche: 38,6%). 64,3% berichteten über eine erhöhte Sturzhäufigkeit in den letzten 12 Monaten. Während 64,2% eine reduzierte Gehgeschwindigkeit (< 0,8 m/Sek) aufwiesen, war die Mobilität bei allen Probanden (100%) vermindert (TUG; 60 – 69 Jahre: < 8,1Sek; 70 – 79 Jahre: 9,2Sek; ≥80 Jahre: 11,3Sek). Eine Verringerung der isometrischen Handkraft wurde bei 36,2% (Männer: < 26 kg; Frauen: < 16 kg) und der Knieextensionskraft bei 100% der Studienteilnehmer (Männer: < 0,97 kg/kg Körpergewicht; Frauen: < 0,84 kg/kg Körpergewicht) festgestellt. Während 23,7% ein moderates Depressionsrisiko aufwiesen, hatten 32,4% ein hohes Risiko für depressive Verstimmungen. Bei 95,6% war eine Fatigue vorhanden, die bei 26,7% stark ausgeprägt war.

Conclusion:

Mangelernährte, geriatrische Patienten waren bei Entlassung mehrheitlich frail und litten häufig unter einer Beeinträchtigung der Mobilität und des funktionellen Zustands sowie an einer erhöhten Fatigue und erhöhtem Depressionsrisiko.

References:

[1] Cederholm T et al. Current pharmaceutical design, 2014.

[2] Fried LP et al. The journals of gerontology Series A, Biological sciences and medical sciences,2001.

Disclosure of Interest:

None declared.