Aktuelle Ernährungsmedizin 2017; 42(03): 241-272
DOI: 10.1055/s-0037-1603250
Poster
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

UNTERSUCHUNG EINES ZUSAMMENHANGES VON OLFAKTORISCHER WAHRNEHMUNG UND INDIVIDUELLEM ERNÄHRUNGSZUSTAND BEI SENIOREN MIT UND OHNE DEMENTIELLE ERKRANKUNG

A Baumeister
1   FH Münster, Münster, Germany
,
T Fischer
1   FH Münster, Münster, Germany
,
J Barjenbruch
1   FH Münster, Münster, Germany
,
T Öhmann
1   FH Münster, Münster, Germany
,
J Gardemann
1   FH Münster, Münster, Germany
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
20 June 2017 (online)

 

Introduction:

Gesundheit im Alter bekommt zu Zeiten des demografischen Wandels eine immer größere Bedeutung. Für gesundes Altern ist ein adäquater Ernährungszustand von hoher Wichtigkeit [1]. Altersphysiologische Veränderungen und die steigende Prävalenz für dementielle Erkrankungen nehmen Einfluss auf den Ernährungsstatus und stellen Risikofaktoren für eine Mangelernährung dar [2].

Objectives:

Ziel der Studie war die Analyse eines Zusammenhanges zwischen Ernährungsstatus, Demenz und olfaktorische Wahrnehmung von Senioren.

Methods:

Insgesamt 50 Senioren nahmen an der Studie teil. Die olfaktorische Wahrnehmung wurde mit einer Version des Sniffn' Stick Geruchs-Identifiaktionstests (5 Aromen) erhoben. Die Probandenreaktionen wurden anhand eines Punkteschemas bewertet und der Ernährungszustand mittels MNA® untersucht. Demografische und biografische Daten wurden via Fragebogen ermittelt. Die Statistische Datenauswertung erfolgte software-basiert.

Results:

26 Probanden mit und 24 Probanden ohne dementielle Erkrankung (w = 39; m = 11) im Alter von 86,66 ± 7,34 Jahren bildeten das Studienkollektiv. Die dementiell Erkrankten wiesen einen signifikant schlechteren Ernährungszustand auf als die Kontrollgruppe. Ein Einfluss des mentalen Zustands, Geschlechts oder Alters auf die olfaktorische Wahrnehmung konnte nur begrenzt nachgewiesen werden. Mangelernährte Teilnehmer zeigten insgesamt keine signifikant schlechteren Ergebnisse im Geruchstest.

Conclusion:

Die aktuelle Studienlage und die vorliegende Studie konnten bislang keinen signifikanten Zusammenhang zwischen olfaktorischer Wahrnehmung und Ernährungszustand feststellen. Dennoch ist sich die Wissenschaft einig, dass olfaktorische Dysfunktionen die Ernährung beeinflussen und weitere Untersuchungen erforderlich sind [3]. Riechstörungen nehmen im Alter zu und stellen neben neurodegenerativen Veränderungen einen Risikofaktor für Mangelernährung dar [4,5]. Dementiell erkrankte Senioren sind somit besonders gefährdet. Die Förderung des Geruchssinns ist wichtig um Inappetenz durch verringerte Wahrnehmung zu vermeiden [5].

References:

[1] Böhm K, et al. (2009). Gesundheit und Krankheit im Alter. RKI.

[2] Wirth R, et al. (2016). The impact of weight loss and low BMI on mortality of nursing home residents. Clinical Nutrition, 35(4).

[3] Smoliner C, et al. (2013). Olfactory Function and Malnutrition in Geriatric Patients. JGerontolA, 68;20(12).

[4] Kühn M, et al. (2013). Riechstorungen. HNO, 61;20(11).

[5] Steinbach S, et al. (2008). Riechverlust im Alter. ZGerontolGeriatr, 41;20(5).

Disclosure of Interest:

None declared.